BUND Leipzig

Bauen in Leipzig

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Die grüne Stadt planen und bauen!

Die Leipziger Stadtentwicklungsstrategie richtet sich nach dem Konzept der doppelten Innentwicklung. Dabei werden vorrangige innerstädtischer Flächen bebaut (nachverdichtet), um eine Inanspruchnahme neuer, unberührter Böden zu vermeiden. Dies soll folglich auch dem Schutz von bestehenden Grünstrukturen in der Stadt dienen. Auch aus Gründen der Verkehrs- und Energieeffizienz gilt das Konzept bislang als nachhaltig. Im Stadtentwicklungskonzept INSEK 2030 bekennt sich die Stadt Leipzig zu nachhaltigem Wachstum und formuliert als Handlungsschwerpunkt die „Balance zwischen Verdichtung und Freiraum“.

In der Theorie sieht dieses Konzept vielversprechend aus – es scheitert aber in der Umsetzung. In Leipzig geht die bauliche Verdichtung seit über einem Jahrzehnt ungebremst einher mit der Vernichtung innerstädtischer Grün- und Freiflächen, der Überbauung ökologischer Nischen, dichterem Verkehrsaufkommen, kritischer Aufheizung im Sommer und dem Sterben unserer Stadtbäume – kurz: Beton statt Grün. 

Die städtebaulichen Ziele, die verschiedenen Handlungsschwerpunkte und Beschlüsse der Stadt zum Klima- und Biodiversitätsnotstand, dürfen nicht mehr nur Inhalt bunter Broschüren sein sondern endlich stärker in die Wirklichkeit gelangen.

Unsere Forderungen an die Politik lauten daher:

Suffizienz beim Bauen!

- Aktivierung von Leerstand vor Neubau - Durchsetzung des Instandsetzungs- und Modernisierungsgebots gem. §177 BauGB. 

- Zweckentfremdung von Wohnraum wirksam bekämpfen - Wächterhäuser statt spekulativen Leerstand! Bezahlbare Wohnungen statt Airbnb.

- Kreislaufwirtschaft, Recycling von Baustoffen soll in Energieleitlinie der Stadt Leipzig aufgenommen werden.

Flächenfraß und Versiegelung stoppen!

- Fertigstellung des vom Stadtrat beschlossenen „Konzepts zur Umsetzung der doppelten Innenentwicklung“.

- Flächensparend „nach oben“ bauen. Geschossbauten, multifunktional und gestaffelt, Mehrfachnutzung von z.B. Sportplätzen.

- Keine Baugenehmigung für Einfamilien- und Reihenhäuser.

- Keine Bebauung von Innenhöfen, stattdessen deren Entsiegelung und Begrünung. Umsetzung des vom Stadtrat beschlossenen „Förderprogramm von Maßnahmen zur Entsiegelung und ökologischen Aufwertung von Innenhöfen, Vorgärten und sonstigen versiegelten Flächen in hitzebelasteten Stadtquartieren“.

Schwammstadt statt Betonstadt!

- Wassersensible Stadtentwicklung als verbindliche Planungsgrundlage für jegliche Bebauung! Das bedeutet vor allem Reduzierung des Versiegelungsgrades und Schaffung von Retentionsflächen. Es kann nicht sein, dass wir bei jedem Starkregen ein Fischesterben haben, weil die Klärwerke überlaufen. Und in jedem Trockensommer ein Baumsterben, weil kein Wasser im Boden ist.

- In der hitzebelasteten, versiegelten Stadt soll Wasser bei der Gestaltung des öffentlichen Raums verstärkt eingesetzt werden – z.B. Trinkwasserbrunnen und Wasserspielelemente. 

- Neue Quartiere nach dem Schwammstadt-Prinzip bauen: vollständige Versickerung von Niederschlägen auf der Fläche, Wasserspeichermöglichkeiten, wie Dachbegrünungen, Zisternen, Baumrigolen, in die Planung integrieren.

Grünanteil erhöhen!

- Begrünungssatzung endlich fertig stellen, beschließen und bei allen  Baumaßnahmen verbindlich anwenden.

- Mehrung urbaner Wälder als Klimaanpassungsmaßnahme gemäß bestehendem Stadtratsbeschluss.

- Straßenbaumkonzept konsequent umsetzten.

- Masterplan Grün endlich fertigstellen, beschließen und die Stadtentwicklung maßgeblich daran orientieren.

- Erstellung einer Freiflächengestaltungssatzung, um die Durchgrünung, Vernetzung und Aufwertung des öffentlichen Raumes sicherzustellen und damit das Mikroklima zu stabilisieren.

Qualifizierte Bebauungspläne statt wildem drauflos Bauen!

- Warum? In Bebauungsplänen können ökologische und klimabedeutsame Festsetzungen für Bebauung getroffen werden, z.B: Grünflächen, Dach- und Fassadengrün, Gehölze und Biotopstrukturen  bis hin zur Schwammstadt. Allerdings werden viele Neubauten in Leipzig nach dem sog. vereinfachten Verfahren ohne Bebauungsplan gebaut (Innenbereichsbebauung nach §34BauGB). Hier sind solche Festsetzungen i.d.R. nicht möglich.

- Alle bereits bestehenden Bebauungspläne, welche vor Oktober 2019 (Ausrufung Klimanotstand) rechtskräftig wurden, mit deren Umsetzung aber noch nicht begonnen wurde, sollen überarbeitet und an die vom Leipziger Stadtrat beschlossenen Konzepte zum Klimaschutz, zur Klimaanpassung und zum Biodiversitätsschutz angepasst werden. Dies soll durch Stadtratsbeschluss formal in die Wege geleitet werden. Während der Dauer dieses Prozesses soll ein Abholzen der betroffenen Flächen verhindert werden.

Es werden laufend ehrenamtlich Aktive gesucht, die sich fachlich beim Thema „Bauen“ einbringen möchten. Besonders für die Bereiche Natur- und Artenschutz, Stadtentwicklung und Verkehr sowie Klima und Energie. Interessierte wenden sich bitte an kontakt(at)bund-leipzig.de.

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