BUND Leipzig

Wilhelm-Leuschner-Platz

Wir wünschen uns im Nordosten des Geländes, zwischen Roßplatz und Grünewaldstraße, einen Bürgerpark mit dem Namen „Park der biologischen Vielfalt“. Denn diese Vielfalt ist hier in den Jahrzehnten des Brachliegens in hohem Maße entstanden und muss erhalten bleiben. Die vorhandenen Gehölze und Grünstrukturen werden durch neue Bäume ergänzt. Durch extensive Pflege und das Entstehenlassen von „wilden Ecken“ wird der Artenreichtum gefördert. Der Park bildet eine Grünverbindung zwischen Schillerpark und Addis-Abeba-Platz und trägt zur Verbesserung der Luftqualität, des Mikroklimas und der Verringerung der Lärmimmissionen in diesem verkehrlich hochfrequentierten Stadtraum bei. Wichtig: Erst pflanzen, dann bauen, damit es Ausweichmöglichkeiten für die vorhandenen Tierarten gibt.

Grafik: Franz Gräf

Der westliche Teil der Brache wird zum eigentlichen „Wilhelm-Leuschner-Platz“ – einem multifunktionalen Stadtplatz mit hoher Aufenthaltsqualität. Hier wird es großkronige, Schatten spendende Bäume, Sitzmöglichkeiten, Trinkwasserspender, pflanzenbewachsene Wasserflächen, bodenebene Wasserspiele, Spielelemente und einen Bewegungsparcours geben.

Nur der Mittelteil und der Süden des Geländes, rund um die Brüderstraße und die Markthallenstraße, werden mit Gebäuden bebaut. In den am „Wilhelm-Leuschner-Platz“ gelegenen Haus gibt es ebenerdige Läden, Restaurants und Cafes, darüber Wohnungen. In den übrigen Gebäuden sind Institutionen und weitere Wohnungen untergebracht. Das Naturkundemuseum findet seine neue Heimat im unterirdischen ehem. Bowlingtreff. Auf den Neubau einer Markthalle wird verzichtet und stattdessen die Nutzbarmachung seit langem leerstehender ehemaliger Kaufhäuser geprüft (z.B. ehem. Karstadt oder Kaufhaus Held).

Um das Areal Fußgänger*innen- und Fahrrad-freundlich zu gestalten, fordern wir einen Shared-Space-Bereich für die Markthallenstraße, die Brüderstraße zwischen Windmühlenstraße und Grünewaldstraße sowie die Planstraße gegenüber der Leplaystraße. Eine Tiefgaragen-Ein- und Ausfahrt für die Gebäude befindet sich im mittleren Bau an der Grünewaldstraße. So sind die Straßen im Areal dem Lieferverkehr und dem Aufenthalt von Passant*innen vorbehalten. Durch die Vergrößerung der Aufenthaltsfläche für Fußgänger*innen soll das Wilhelm-Leuschner Areal zum Flanieren einladen. Das Gebiet stellt eine Fußgänger*innen-freundliche Verbindung zwischen der Innenstadt und den Routen für die erweiterte Innenstadt Richtung Peterssteinweg und Windmühlenstraße dar. Die Weganlegung im Park der biologischen Vielfalt ist breit genug, um eine Koexistenz zwischen Fahrradfahrer*innen und Fußgänger*innen zu gewährleisten.

Bei der Architektur wie beim Bauen werden moderne, ökologische Standards angewandt. Dazu zählen: optimale Auslastung, niedriger Energieverbrauch, lange Lebensdauer, Verwendung umweltgerechter Baustoffe (natürlich, recyclebar), Schonung natürlicher Ressourcen und sparsamer Umgang mit Grund und Boden, „animal aided design“ während der gesamten Bauphase und ein an den Klimawandel angepasstes Regenwassermanagement. Alle Innenhöfe sowie mindestens 50% der Fassaden und 100% der Dachflächen werden intensiv begrünt. Auf Teilen der Dächer befinden sich Photovoltaikanlagen (auch bei intensiver Begrünung möglich), auf anderen Teilen finden Dachgärten zur Gemeinschaftsnutzung und Regenwasserzisternen Platz. Alle gefällten Bäume werden unter Anwendung des §10 Leipziger Baumschutzsatzung standortnah ersetzt. Die Wasseraufnahme- und -speicherfähigkeit für Straßen- und Platzbäume sind durch ausreichend große Baumscheiben und/oder Baumrigolen zu gewährleisten. Das gesamte Quartier ist autofrei. Die Anzahl der Kfz-Stellplätze in Tiefgaragen soll gem. §2 (2) der Leipziger Stellplatzsatzung um  30% verringert sein.

Ansprechperson

Ansprechperson Baumschutz

Elke Thiess


elke.thiess(at)bund-leipzig.de E-Mail schreiben Tel.: 0341 / 98991050

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