BUND Leipzig

Biozyklisch- vegane Landwirtschaft

Biozyklisch- vegane Anbaumethoden

Ein kurzer Input

Die Forderungen an die Agrarpolitik sind vielseitig: Hier spielt die Vereinbarkeit von Aspekten der Ernährungssicherheit, der ökologischen Verträglichkeit, der Verbesserung der Lebensqualität von Landwirt*innen und der nachhaltigen Rentabilität der Landwirtschaft eine zentrale Rolle.

Eine pflanzlich basierte Ernährung ist in diesem Zusammenhang ein beliebtes Mittel zur Einsparung von Agrarflächen und der damit verbundenen Möglichkeit, Flächen nachhaltig, statt kurzfristig profitabel zu bewirtschaften. Wie der einfache Ökolandbau, ist auch der biozyklisch-vegane Anbau also kurzfristig erstmal weniger profitabel, langfristig betrachtet jedoch effizienter, was sich beispielsweise in der Vermeidung der Grundwasserverschmutzung und im gesunden Erhalt der Böden widerspiegelt.

Anbaumethoden im Vergleich

Der Ökolandbau richtet sich nach den Gesetzen der EU-Bioverordnung (keine chemisch-synthetischen Dünger, keine Pestizide). Kritiker*innen bemängeln jedoch, dass jener dann ja doch in einem Abhängigkeitsverhältnis zur Tierhaltung steht. Der biozyklisch-vegane Anbau kommt im Gegensatz dazu ohne Tierhaltung und tierische Produkte aus.

Dabei sind der Ökolandbau und der biozyklisch-vegane Landbau was den Grundgedanken betrifft sehr ähnlich aufgebaut: Beide funktionieren im Gegensatz zur konventionellen Landwirtschaft als Kreislaufsystem. Eine Fehlannahme vieler ist, dieser Kreislauf benötige die Tierhaltung, weil diese den Dünger produziere. Die Kuh ist jedoch leicht durch ein Kompostierungssystem mit Mikroorganismen, Bakterien, Pilze, Regenwürmer etc. zu ersetzen.

Der biozyklisch-vegane Landbau ergänzt also den Ökolandbau um viele weitere Vorteile wie eine Senkung der Methan- und Lachgasemission und eine Stärkung der globalen Gesundheit durch die Vermeidung der mit der Tierhaltung einhergehenden Problematiken wie entstehende Resistenzen durch den Einsatz von Antibiotika sowie der Gefahr durch Zoonosen. Natürlich ist die Gefahr durch diese Probleme im Ökolandbau bereits reduziert, aber stellt natürlich trotzdem ein Risiko dar. Zudem lassen sich bei einem überwiegend veganen Anbau Flächen besser nutzen, da die Tierhaltung beispielsweise durch den immensen Futtermittelverbrauch deutlich weniger effizient ist. Am schönsten ist in diesem Zusammenhang aber der ethische Aspekt, dass das Tierleid so umgangen werden kann.

Verbraucher*innen können ihren Einfluss durch den Kauf von Produkten mit dem Siegel für bio-zyklisch veganen Anbau ausüben. Bei Rochlitz in Sachsen befindet sich der Biohof Hausmann, welcher nach biozyklisch-veganen Anbaumethoden wirtschaftet und einen Laden in Leipzig Lindenau mit seinen frischen Produkten betreibt.

Forderungen an die Politik

Die meisten Veränderungen müssen jedoch auf politischer Ebene erfolgen: Ein Problem ist zum Beispiel die Verteilung von Subventionen, welche pro Fläche und nicht nach Bewirtschaftung der Fläche ausgeteilt werden. Wer konventionell düngt, kommt hierbei jedoch zu einem höheren Ertrag, da die Aufbereitung des Trinkwassers, welche durch die entstehende Nitratbelastung notwendig ist, durch die Gesamtgesellschaft getragen wird. Dass Ökolandbau und im Besonderen der biozyklisch-vegane Landbau langfristig betrachtet nicht nur ökologischer, sondern eben auch ökonomischer sind, muss sich also auch in einer Umgestaltung des Fördersystems sowie einer Eigenfinanzierung der Wasseraufbereitung durch die Landwirt*innen zeigen.

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