BUND Leipzig

Gewässer

Wie positionieren Sie sich zur Fortschreibung des Wassertouristischen Nutzungskonzepts (bspw. Verwirklichung Elster-Saale-Kanal, Harthkanal, Öffnung Alte Elster)?

 

[Alle Antworten wurden von uns so abgedruckt, wie sie von den Parteien übermittelt wurden.]

 

Sebastian Gemkow (CDU)

Leipzigs muss für die wachsende Zahl an Einwohnern und Touristen attraktiv sein und bleiben. Das gilt nicht nur für attraktive Parkanlagen, sondern auch für einen attraktiven Gewässerverbund. Um aber schützenswerte Gebiete des Auwaldes und der Gewässer vor Übernutzung zu schützen, sollten besonders die künstlichen Wasserwege leistungsfähig und attraktiv sein. Dabei ist besonders Wert auf die Verknüpfung von Regionen zu legen. Der Kulturraum Leipzig-Halle sollte so attraktiver auf und an den Wasserwegen verbunden werden. Mit der Vollendung des ESK wird aber auch der Schutz der unteren Elsteraue durch Lenkung von Bootstourismus langfristig gesichert. Gleiches gilt für den Harthkanal. Dadurch werden Möglichkeiten zur wirtschaftlichen Betätigung geschaffen in einer Region, die vom Strukturwandel betroffen ist.

 

Franziska Riekewald (Die Linke)

Bei der weiteren Entwicklung der Leipziger Gewässer und des Auwalds werde ich den Naturschutz und deren Funktion als Naherholungs- und Biodiversitätsoasen für die wachsende Stadt zuvörderst sicherzustellen und ausbauen. Weder eine Schiffbarerklärung noch die sonstige Öffnung der Leipziger Fließgewässer für Boote mit Verbrennungsmotoren sind aus meiner Sicht mit dem berechtigten Interesse der Leipzigerinnen und Leipziger am Erhalt unseres sensiblen, kostbaren Ökosystems zu vereinbaren. Wir brauchen unsere Gewässer, um unser Wachstum und den Anpassungsprozess an den Klimawandel nachhaltig meistern zu können. Deshalb priorisiere ich einen ausgewogenen Gemeingebrauch vor jeglicher gewerblichen Vermarktung. Bei unseren Nachbarkreisen und -gemeinden werde ich um Verständnis werben und mich dafür einsetzen, dass die Entwicklung des Wassertourismus in unserer Region die lokalen Besonderheiten und Interessen berücksichtigt und als Chance für ein Wachstum in Vielfalt begriffen wird.

 

Ute Elisabeth Gabelmann (Piraten)

Der Tourismus ist für Leipzigs Wirtschaft und Gesellschaft ein wichtiges Standbein. Einen weiteren nachhaltigen Ausbau möchten wir daher fördern, z.B. indem wir naturnahe Erlebnismöglichkeiten schaffen. Eine ökologisch und ökonomisch nachhaltige Nutzung von Natur- und Kulturräumen finden wir wichtig und zwar in enger Zusammenarbeit mit Fachvereinen. Die Öffnung alter Flussläufe ist nicht nur unter Klimagesichtspunkten, sondern auch zur Naherholung und für das Leipziger Stadtbild wünschenswert. 

 

Katharina Krefft (B90/Die Grünen)

Als GRÜNE lehnen wir das WTNK in seiner derzeitigen Konzeption ab. Wir befürworten angesichts des schlechten Zustands der Gewässer in Leipzig vordringlich die Renaturierung und Verbesserung des ökologischen Zustandes der Leipziger Gewässer - und schützen ihre Naherholungsqualität. Wir lehnen insbesondere touristische Großprojekte an den Gewässern ab. Die Öffnung der Alten Elster ist einerseits hinsichtlich der Kosten-Nutzenbetrachtung noch einmal intensiv zu prüfen, andererseits sind die Rahmenbedingungen einer naturnahen Auenentwicklung einzuhalten. Die Öffnung der Alten Elster darf nicht zu negativen Auswirkungen auf das Elsterflutbecken und die Nordwestaue führen. Wir forderten bereits Anfang 2018 ein Moratorium für alle Maßnahmen des WTNK. Das WTNK soll ausgesetzt werden, bis das Auenentwicklungskonzept mit dem Schwerpunkt einer naturnahen Auenentwicklung und Wiederherstellung einer natürlichen Auendynamik erarbeitet, beschlossen und planungsrechtlich genehmigt ist. 

 

Burkhard Jung (SPD)

Hier lief in der Vergangenheit leider nicht alles optimal. Ich halte eine Fortschreibung des Konzepts nach immerhin 13 Jahren aber für dringend notwendig. Ich bin dankbar, dass in Federführung des Grünen Rings ein umfangreicher Beteiligungsprozess aufgesetzt wurde. Das Konzept braucht einen breiten Konsens unter den zuständigen Gebietskörperschaften und mit den Umweltverbänden.

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