BUND Leipzig

Stadtgrün

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Setzen Sie sich dafür ein, dass mehr Parks statt Parkflächen geschaffen werden? 

 

[Alle Antworten wurden von uns so abgedruckt, wie sie von den Parteien übermittelt wurden.]

 

Sebastian Gemkow (CDU)

Unser Ziel muss ein sowohl als auch sein. Das ist möglich, aber dafür brauchen wir neue Ideen.Warum bauen wir nicht etwa Tiefgaragen in Innenhöfen? Diese könnten Parkraum bieten und gleichzeitig der Naherholung  dienen. Unser Ziel ist die Entwicklung einer modernen europäischen  Stadt der kurzen Wege. Es geht darum, wesentliche Angebote des täglichen Lebens räumlich enger mit dem Wohnort und am besten auch Arbeitsort zu verbinden. Diese Entwicklung hat eine gute Chance das Verkehrsaufkommen zu minimieren und die Nahmobilität zu verbessern. Soweit heutige Verkehrsräume nicht mehr benötigt werden, sollten wir diese umwandeln, zum Beispiel in Parkflächen.

 

Franziska Riekewald (Die Linke)

Ja, Nahezu alle Bereiche unseres Lebens sind vom Wachstums- und Beschleunigungsdenken geprägt. Die damit eng verknüpfte neoliberale Wirtschaftsweise führt immer stärker zu sozialen und ökologischen Krisen und damit zur Zerstörung unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Diesen Zusammenhang spüren wir sowohl global und national als auch lokal. Schlechte Luft in der Stadt sowie schrumpfende Freiräume und Grünflächen sind nur zwei Beispiele dafür, dass auch Leipzig vor enormen Herausforderungen für eine wirklich nachhaltige Stadtentwicklung steht. Auf dem Weg zur sozial-ökologischen Wende unserer Stadt sind verantwortungsvolle und innovative Lösungen in vielen Bereichen gefragt, u. a. im kommunalen Klimaschutz sowie der Parkraumbewirtschaftung. Die Frage, wie wir das Zusammenleben in Zukunft sozial und ökologisch gerechter gestalten und welche Rolle dabei eine solidarische Lebensweise spielt, ist für mich eine der zentralen Herausforderungen. Dazu gehört auch mehr Stadtgrün zu schaffen.

 

Ute Elisabeth Gabelmann (Piraten)

Wir finden es wichtig sich um ein Stadtklima zu bemühen, welches sich positiv auf die Gesundheit der Bewohner auswirkt. Dabei bringt es wenig, große Gruppen von Leipzigern gegeneinander auszuspielen. Es ist wichtig, die Straßenzüge zu begrünen. Es gibt aber auch Stellen, wo das von Anwohnern abgelehnt wird (z. B. wegen befürchteter Fluchtgefahr am Amtsgerichtsgebäude). Wir schlagen daher vor, dass wir parallel zum Stadtbaumprogramm ebenfalls ein Programm zur Begrünung unserer vielen Innenhöfe auflegen. Ein angenehmer Nebeneffekt: Innenhöfe werden so wieder zu Treffpunkten für die Nachbarschaft. Außerdem ist so das hohe Konfliktpotential „Stadtbäume gegen Parkplätze“ entschärft und ein Weg für eine gemeinschaftliche Lösung geöffnet. 

 

Katharina Krefft (B90/Die Grünen)

Unbedingt. Ich kann mir mehr Vielfalt im öffentlichen Raum vorstellen. Die Stadt gehört den Menschen, nicht den Autos. Der private PKW ist nicht das Fortbewegungsmittel der Zukunft, ich bin von geteilter Mobilität überzeugt. Tatsächlich muss der Umweltbund viel attraktiver ausgestaltet werden, gerade für den Fußverkehr gehören stolperfreie Gehwege, schattige Wege, viel mehr Plätze und Sitzgelegenheiten dazu. Der Erhalt von Bäumen trägt dabei entscheidend dazu bei, ein gesundes Mikroklima zu sichern. Deswegen bin ich dafür, dass auch zum Erhalt von Straßenbäumen Stellplätze reduziert werden. Wir GRÜNEN haben die Stellplatz-Vorlage der Stadt besser gemacht. Weniger Stellplätze bedeuten weniger Versiegelung. Gerade dann, wenn ein ÖPNV-Anschluss in der Nähe ist, sollen bei Neubauten die vorgeschriebenen Parkplätze reduziert werden, ebenso dann, wenn dafür CarSharing-Stellplätze oder Mobilitätskonzepte realisiert werden. So sinkt der Parkdruck im öffentlichen Raum auch abseits vom Zuhause.

 

Burkhard Jung (SPD)

Für mich sind die Leipziger Parks, Flüsse und Seen das Rückgrat unserer Lebensqualität. Parks und Bäume verbessern die Luftqualität, senken die Hitzebelastung und sind wichtige Erholungsorte unserer lebendigen Stadt. Die Vernetzung und der Ausbau von Grünflächen ist auch vor dem Hintergrund des Klimawandels unverzichtbar. Mit dem Masterplan Grün und dem „Cool-City-Plan“ werden wir uns den Herausforderungen stellen. Leipzig leidet darunter, dass zu viele Autos den öffentlichen Raum belegen und die Schwächsten einschränken und gefährden. Auch ganz unabhängig vom Stadtgrün passen ausgedehnte Parkplätze nicht zur Mobilität von morgen, für die ich starke Anreize setzen will. Ich halte eine effiziente Nutzung des Parkraums mit ergänzenden Quartiersgaragen für den richtigen Weg.

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