Ostern steht vor der Tür und am Osterwochenende flackern sie wieder: die Osterfeuer. Was vielen nicht bewusst ist: Osterfeuer sind für Wildtiere lebensgefährlich - gerade für Igel! Die Tiere verstecken sich in Reisig- und Laubhaufen und halten dort ihren Winterschlaf.
Natürlich braucht deshalb niemand auf das traditionelle Feuer zu Ostern verzichten. Aber man sollte Vorsicht walten lassen. Das beginnt bereits beim Sammeln der Brennmaterialien. Hier sollte man nach Igelnestern Ausschau halten und schlafende Tiere auf keinen Fall in ihrem Winterschlaf stören. Zudem ist es ratsam, das Holz erst am Tag des Abbrennes aufzuschichten. Tagsüber ist es zwar bereits warm. Doch nachts ist es so kalt, dass der Boden noch nicht genug Nahrung für Insektenfresser, wie Igel, bereit hält. Bereits erwachte Igel laufen daher in der Nacht oft weite Strecken, um Nahrung zu finden. Sie kehren häufig bei Sonnenaufgang nicht zu ihrem Winterschlaf-Nest zurück, sondern suchen sich neue Nester, um darin tagsüber zu schlafen. Wird der Holzhaufen fürs Osterfeuer erst wenige Stunden vor dem Abbrennen errichtet, sinkt die Gefahr deutlich, dass sich ein Igel darin versteckt hält.
Warum sind Igel eigentlich von Osterfeuern besonders bedroht? Der Grund liegt in ihrer Natur: Igel sind keine Fluchttiere. Bei Gefahr (Knistern oder Feuergeruch) rollen sie sich instinktiv zusammen, warten ab - und sterben dabei qualvoll in den Feuern. Ähnliches gilt übrigens für nachtaktive Säuger, bodenbrütende Vögel und viele Insekten, die häufig nicht mehr rechtzeitig vor dem Feuer fliehen können.
Wer also draußen ein Feuer machen möchte, sollte Folgendes beachten: Holz erst am Tag des Abbrennens aufschichten - am besten wenige Stunden davor. Eine Alternative ist, den Laub- und Reisighaufen am Tag des Feuers vorsichtig umzusetzen. Ein auf diese Weise naturgerechtes Vorbereiten des Feuers ist nicht nur gut für Igel und andere Wildtiere - es ist auch eine tolle Lernaktion für Kinder und bereichert das Erlebnis Osterfeuer.