BUND Leipzig

Natürliches Vogelfutter sammeln

08. März 2017 | Natur- und Artenschutz

Blaumeise mit Spinne im Schnabel Blaumeise mit Spinne  (Jana Burmeister)

Fröhliches Gezwitscher und buntes Treiben vor dem Fenster – das ist zu jeder Jahreszeit eine Freude. Du möchtest auch im Winter vor Fenster und Terrassentür Vögel beobachten und auf das Füttern nicht verzichten? Dann nutze herbstliche Spaziergang, um Vogelfutter zu sammeln.
Beim Schlendern kann im Herbst der eine oder andere Leckerbissen eingesteckt werden. So vermeidet man die Verpackung und den Transport gekauften Futters sowie die Einfuhr und Verbreitung der ''Ambrosia-Pflanze". Gerade das billige Vogelfutter aus Osteuropa ist häufig mit den Samen dieser ''Asthmapflanze" verseucht. Ihre Pollen sind aggressiv und lösen verstärkt Allergien aus.

Für jeden Schnabel Etwas

Beeren von Weißdorn, Holunder, Sanddorn, Eberesche und Schlehe sind besonders bei Amsel und Wacholderdrossel beliebt. Grünfink, Sperlinge und Dompfaff bevorzugen die Körner verschiedener Getreidesorten und die Samen von Gräsern, Kletten, Brennnesseln, Disteln, Ampfer und Löwenzahn. Auch Sonnenblumen­kerne, Kürbissamen, Bucheckern sowie Wal- und Haselnüsse werden gerne gefressen. Blau- und Kohlmeisen ernähren sich sowohl von Beeren als auch von Körnern.
Die Beeren können eingefroren oder auf einem Kachelofen oder Heizkörper über mehrere Tage getrocknet werden. Das getrocknete Vogelfutter ist fertig, wenn sich die Beeren wie zähes Leder anfühlen und sie keine feuchten Stellen mehr aufweisen. Besonders haltbar wird das selbst gemachte Vogelfutter, wenn es in einem einfachen Leinenbeutel kühl und trocken aufbewahrt wird.

Ganz wichtig ist dabei: die Früchte sollten nicht in der Nähe von Straßen oder frisch gespritzten Feldern gesammelt werden. Eine gute Stelle zum sammeln entdeckt? Dann nicht gleich alles in der Tasche verschwinden lassen. So geht dort den Vögeln sonst die natürliche Nahrungsquelle verloren.
Generell gilt auch, bei der Vogelfütterung maßvoll und sachgerecht vorzugehen. Erst wenn die natürlichen Nahrungsquellen für Vögel knapp werden – also bei einer dauerhaft geschlossenen Schneedecke und anhaltendem Frost – sollte das Futter ausgestreut werden.

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