BUND Leipzig

BUND Leipzig fordert tatsächlichen Pestizidverzicht auf kommunalen Flächen

21. März 2022

 (BUND Leipzig)

Leipzig. 21.03.2022. Der Arbeitskreis Chemie und Umwelt des BUND Leipzig übergibt heute sein aktuelles Positionspapier „Leipzig endlich pestizidfrei“ an den Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal. Pestizidverzicht fördert Biodiversität und ein gesundes Stadtklima. Das Positionspapier deckt Schwachpunkte in der Regulierung und Anwendung von chemisch-synthetischen Pestiziden auf und liefert gleichzeitig konkrete Verbesserungsmöglichkeiten.

„Es ist mehr als überfällig den Verzicht von chemisch-synthetischen Pestiziden in Pachtverträgen festzuschreiben“, betont der Bund-Vorsitzende Martin Hilbrecht. Kleingartenvereine sollen daher bei der Fördermittelvergabe an einen Pestizidmittelverzicht gebunden werden. Weiterhin sei eine umfangreiche Aufklärung über die Gefahren, Entsorgung und Konsequenzen der Pestizidanwendung für die Umwelt von Nöten. Daher wurde mit dem Positionspapier „Leipzig endlich pestizidfrei“ auch der neue Pestizidatlas des BUND mit übergeben. Besonders auf Gehwegen und im Gleisbereich ist ein Umdenken notwendig. „Hier ist das ökologische Problem das geringe Rückhaltevermögen versiegelter Flächen für gespritzte Pestizide“, erklärt Stefan Lips aus dem Arbeitskreis Chemie und Umwelt. Arbeitskreissprecherin Lisa Falkowski führt fort: „Diese können leicht in die Umwelt ausgewaschen werden und damit ins Grundwasser gelangen. Im öffentlichen Verkehrswesen könnte eine Umstellung auf bewachsene Gleise mit trockenresistenten Sedumpflanzen eine Alternative bieten“.

Ein weniger bekanntes Problem, worauf der BUND Leipzig in dem Positionspapier aufmerksam macht, ist die Verwendung von Pestiziden in Baustoffen. Hier finden sogar bereits verbotene Pestizide Anwendung. Durch die Anwendung z.B. in Fassadenfarben bleiben sie jahrzehntelang verbaut, obwohl die enthaltenen Wirkstoffe stark wassergefährdend und krebserregend sind. Der Einsatz in wetterexponierten Anwendungsbereichen stellt durch die kontinuierliche Auswaschung eine ernstzunehmende Umweltgefahr dar. Hier sollte auf bestehende pestizidfreie Alternativen wie Dachüberstände und mikrostrukturierte Fassadensysteme umgestellt werden.
„Mit dem Beitritt in das Biostädte Netzwerk 2017 sollte die Stadt Leipzig ihre Verantwortung wahrnehmen. Pestizidverzicht heißt biologische Vielfalt wertschätzen!“, so Martin Hilbrecht abschließend.

Weiterführende Informationen:

BUNDposition „Leipzig endlich Pestizidfrei“
Pestizidatlas

 

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