"Das Vorgehen der Verwaltung verwundert uns doch stark", so Jürgen Kasek, Vorstandsvorsitzender des BUND Leipzig. "Es gab zwischen den Verbänden und RB Leipzig eine gemeinsame Absprache mit der Zielsetzung, Ausgleichsmaßnahmen direkt im näheren Umfeld zu realisieren und den Auenwald vor Ort zu stärken. Auch der zuständige Beigeordnete Heiko Rosenthal hat damals versprochen, er werde die vorhandenen Möglichkeiten prüfen, um die getroffenen Vereinbarungen so umzusetzen. Wir haben nicht den Eindruck, dass das gerade geschieht".
Der BUND Leipzig kritisiert vor allem dass das Verfahren von Seiten der Stadt vollkommen in-transparent ablaufe. Während es mit dem Investor eine enge Zusammenarbeit und viele Gespräche gebe, informiere die Stadt nicht über den Stand der aktuellen Planungen. Auch Bürger aus Lindenau hätten sich bereits beschwert, dass sie über den Stand der Planungen nicht informiert werden. "Die Stadt arbeitet in dieser Hinsicht nicht kooperativ", kritisiert auch Stadtrat Udo Berger das Verfahren.
"Wir haben uns bislang sehr kooperativ gezeigt, um mit dem Investor zusammen eine Verbesserung für die Natur vor Ort zu erreichen. Vom bisherigen Vorgehen der Stadt sind wir sehr stark enttäuscht. Sollte die Stadt die getroffenen Absprachen weiter verletzen werden wir unsere rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen und über die Öffentlichkeit Druck ausüben", so Berger weiter. Der BUND Leipzig fordert, dass eine Ertüchtigung und irgendwie gearteter Ausbau der Erich- Köhn-Straße definitiv ausgeschlossen bleiben müssen, die weiteren Ausgleichsmaßnahmen vor Ort realisiert werden und die Stadt die Vorgänge und Planungen transparenter vorstellt.
Einen wie bislang offenbar in den Planungen enthaltenen Parkplatz an der Erich-Köhn-Straße hinter dem LVB Straßenbahnhof lehnt der BUND kategorisch ab. Diese frei werdenden Flächen sollen der Natur zur Verfügung gestellt werden.