BUND Leipzig

Leipzig braucht endlich eine echte Energiewende!

31. März 2022 | RG Leipzig, Postwachstum, Nachhaltigkeit, Klimawandel, Energiewende

Kraftwerk am Horizont mit Qualm Braunkohlekraftwerk  (Jana Burmeister)

Leipzig. 31.03.2022. Der Krieg in der Ukraine zeigt – neben den dramatischen Folgen für die Menschen vor Ort - nochmals deutlich den Zusammenhang zwischen Konflikten und unserer Abhängigkeit von fossilem Gas, Öl und Kohlebrennstoffen. Der BUND Leipzig fordert die Stadt Leipzig auf, die Planung der Wärmewende hinzu 100 Prozent erneuerbaren Energien transparenter zu gestalten, die Verträge wie geplant mit Lippendorf spätestens 2025 auslaufen zu lassen, die Energiewende in Leipzig mutiger zu gestalten sowie endlich ein neues Energie- und Klimaschutzprogramm zu veröffentlichen.

„Jede*r von uns ist durch die krisenbedingte Rohstoffteuerung betroffen, entweder beim Einkauf von fossiler Heizenergie oder von Lebensmitteln sowie notwendigen Fahrtwegen mit dem Auto“, stellt Josephine Michalke, stellvertretender Vorsitzender des BUND Leipzig, fest. „Der aktuelle Krieg in der Ukraine stellt uns vor unerwartete Herausforderungen und doch kann es eine Chance sein, die dringend benötigte Energiewende zu beschleunigen. Leipzig sollte diese Wende mitgestalten und nun keine Schritte rückwärts in der Energieversorgung der Stadt machen!“ betont Michalke weiter. Im Kontext, des geplanten Leipziger Gaskraftwerks bedeutet dies, dass zeitnah ein Konzept zu entwickeln ist, welches transparent und in konkreten Schritten darlegt, wie und wann die Umstellung des Kraftwerks auf erneuerbare Brennstoffe (z.B. Grüner Wasserstoff/ Biomethan) gelingen soll.

Der BUND Leipzig begrüßt den Ausstieg aus der Fernwärmeversorgung durch das Kohlekraftwerke Lippendorf. Allerdings hat Leipzig mit seinen Plänen zum Bau eines neuen Gaskraftwerks einen Weg gewählt, der die Abhängigkeit der Leipziger*innen von fossilen Rohstoffen nicht verringert. Das dafür benötigte fossile Gas stammt zu einem Großteil aus Russland. „Um die Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen zu verringern und gleichzeitig den Klimaschutz konsequent voranzutreiben, gibt es nur eine Lösung: Erneuerbare Energien, welche im besten Fall vor Ort erzeugt werden“ erklärt Yelena Zimdahl, Sprecherin vom Arbeitskreis Klima und Energie. Wind und Sonne stellen kostengünstige und saubere Energie unabhängig von fossilen Rohstoffen bereit.

Die Leipziger Regionalgruppe fordert, dass Leipziger Bürger*innen einen Anspruch darauf haben, wie die Stadtwerke Leipzig angesichts der aktuellen Entwicklungen die Strom- und Wärmeversorgung der Stadt in den nächsten Jahren gestalten. Die aktuellen Entwicklungen dürfen zu keiner Verlängerung der Verträge mit Lippendorf führen. Stattdessen fordert der Umweltverband, dass innovative Konzepte mit einer Offenheit gegenüber neuen nachhaltigen Lösungsansätzen erarbeitet werden sollen. Dabei sieht dieser eine verstärkte interdisziplinäre Zusammenarbeit der Stadt mit Leipziger Klimaschutzgruppen als notwendig.

„Im Einklang mit der Petition Fossile? Nein Danke. Energiesicherheit jetzt! fordern wir eine Abkehr von fossiler Energie auch in Leipzig“ stellt Zimdahl klar und führt fort: „Damit wird ein Fundament geschaffen, die Leipziger Energieversorgung transparenter, klimafreundlicher und letztlich auch krisenfester zu gestalten. Wir stehen seit langem an einem Wendepunkt. Der Krieg in der Ukraine macht ihn noch deutlicher. Fossile Brennstoffe sind nicht Leipzigs Zukunft!“

Weiterführende Informationen:
Klima und Energie beim BUND Leipzig
Petition des Bundesverbandes Energiesicherheit jetzt!

 

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