Streuobstwiese statt Baumfällungen: Neue Pläne für den Wilhelm-Leuschner-Platz

01. April 2023

Leipzig. 1.4.2023. Der BUND Leipzig begrüßt den neuen Bebauungsplan für den Wilhelm-Leuschner-Platz. Dieser sieht vor, dass die gesamte Fläche zu einer Streuobstwiese umgestaltet werden soll. Die Entscheidung wurde getroffen, nachdem erneute Baumfällungen auf dem Platz von Leipziger Umweltverbänden und der Initiative Stadtnatur scharf kritisiert wurden.

 

Die Baumfällungen und die damit einhergehende Suche nach Ausgleichsflächen erhöhten den Druck auf die Stadt Leipzig. In ihrer Freiraumstrategie für das Jahr 2030 schreibt sie urbanen Wäldern eine Schlüsselrolle zu. Allerdings sind kaum noch Flächen in kommunaler Eigenregie verfügbar, da der Bedarf an Wohn- und Sozialbauten hoch ist und es in den letzten Jahren zu starker baulichen Verdichtung gekommen ist.

 

"Aus diesem Grund begrüßen wir die Umgestaltung des Wilhelm-Leuschner-Platzes zu einer Streuobstwiese. Damit leistet die Stadt Leipzig einen bedeutenden Beitrag gegen das Insektensterben, für mehr Klimaschutz sowie für gesundes und pestizidfreies Essen für uns alle", erklärt der Vorsitzende des BUND Leipzig, Martin Hilbrecht. 

 

Eine Streuobstwiese ist eine extensiv bewirtschaftete Obstbaumwiese, auf der verschiedene Obstsorten auf Hochstämmen angebaut werden. Dabei handelt es sich meist um alte Sorten, die aufgrund ihrer Robustheit und Anpassungsfähigkeit besonders gut für den Anbau in der Region geeignet sind. Auf Streuobstwiesen finden zahlreiche Tier- und Pflanzenarten ihren Lebensraum und tragen so zur Erhöhung der Artenvielfalt bei. Somit wird ein regelrechter Biodiversitätshotspot mitten in der Leipziger Innenstadt entstehen.

 

In seiner aktuellen Kampagne "Leipzig is(s)t so frei. Bio und regional? Natürlich und sozial!" fordert der Umweltverband den biologischen Anbau als Grundbedingung für zukünftige Verpachtungen ab zehn Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche der Stadt Leipzig. "Mit der Umgestaltung des Wilhelm-Leuschner-Platzes macht die Stadt Leipzig einen Schritt in die richtige Richtung", freut sich Hilbrecht. "Mit der Expertise und Tatkraft unserer ehrenamtlich Aktiven werden wir helfen, die Streuobstwiese anzulegen und zu pflegen, sodass bald die ersten Früchte von den Bürger*innen geerntet und genossen werden können."

 

Der BUND Leipzig ist sich sicher, dass diese Entscheidung ein leuchtendes Signal und Vorzeigeprojekt für andere Städte und Gemeinden in Deutschland sein wird. Klimaschutz, Biodiversität und Ernährungssouveränität können so miteinander verbunden werden.

 

Weiterführende Informationen: 

www.bio-aus-leipzig.de

 

Foto können sie hier downloaden und verwenden:

https://www.dropbox.com/scl/fo/eyg1gzwftraw2bn1hi4gj/h?dl=0&rlkey=0a2ye7x2pksb3dhr9br8qyv0y

(Fotonachweis: Jasmin Pauli)

 

Pressekontakt BUND Leipzig: 

presse(at)bund-leipzig.de

 

Allgemeine Anfragen: 

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