
Wilhelm-Leuschner-Platz
Ein „Park der biologischen Vielfalt“, ein multifunktionaler Stadtplatz und viel Raum für Fußgänger*innen und Fahrräder. So könnte der Wilhelm-Leuschner-Platz aussehen.
Die Leipziger Stadtentwicklungsstrategie richtet sich nach dem Konzept der doppelten Innentwicklung. Dabei werden vorrangige innerstädtischer Flächen bebaut (nachverdichtet), um eine Inanspruchnahme neuer, unberührterer Böden zu vermeiden. Auch aus Gründen der Verkehrs- und Energieeffizienz gilt das Konzept bisher als nachhaltig. Die Fotos in den Hochglanzbroschüren versprechen uns eine grüne Infrastruktur, die in gleichem Maße gefördert wird wie das Bauen – nur: die Wirklichkeit sieht anders aus.
In Leipzig geht die bauliche Verdichtung seit über 10 Jahren einher mit der Vernichtung innerstädtischer Grün- und Freiflächen, der Überbauung ökologischer Nischen, dichterem Verkehrsaufkommen, kritischer Aufheizung im Sommer und dem Sterben unserer Stadtbäume – kurz: Beton statt Grün. Soll es auch in den nächsten 10 Jahren so weiter gehen? Bitte nicht! Die Leipziger Stadtplanung muss sich an die aktuellen Gegebenheiten anpassen und drängende Fragen, wie das Artensterben und den Klimanotstand, stärker in den Fokus rücken.
Jeder Neubau ist zunächst unökologisch. Denn neben der Flächeninanspruchnahme müssen Faktoren wie der enorme Ressourcen- und Energieverbrauch zur Gewinnung des Baumaterials, dessen Transport und das Bauen selbst in die Bilanz einbezogen werden. Allein die Produktion von Zement als Bestandteil von Beton ist gigantisch und ständig wachsend. Aufgrund des hohen Energieverbrauchs fällt für jede Tonne Zement bei der Herstellung rund eine Tonne CO2 an. Wäre die Zement-Industrie ein Staat, sie läge bei den CO2-Emissionen an dritter Stelle, hinter China und den USA. Neubauten sind zudem teuer und damit unsozial.
Geht es auch anders? Ja! Der BUND Leipzig fordert zum Paradigmenwechsel bei Stadtplanung und Bauen auf: Der Fokus soll weg vom Neubau hin zur Erhaltung und Nutzbarmachung vorhandener Bausubstanz sowie zur Bekämpfung von Leerstand, Zweckentfremdung und Spekulantentum gerichtet werden. Die Schaffung eines Leerstands-Managements und einer stadtweiten Biotopkartierung sind notwendige erste Schritte, deren unverzügliche Einleitung wir fordern.
In den 20er Jahren werden mehrere Stadtquartiere in Leipzig neu entstehen. Hier bieten sich Chancen für eine ökologische und nachhaltige Stadt- und Bauplanung. Leitgedanken dabei sollen Klima- und Ressourcenschutz, hohe Lebens- und Aufenthaltsqualität, Förderung der Biodiversität und soziale Gerechtigkeit sein.
Weitere folgen. Sie haben Ergänzungen und Vorschläge? Dann senden Sie uns diese an natur@bund-leipzig.de.
Hier ist auch ein Link zu den Architects For Future: https://www.deutschlandfunkkultur.de/bausektor-als-hebel-in-der-klimapolitik-100.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE
Ein „Park der biologischen Vielfalt“, ein multifunktionaler Stadtplatz und viel Raum für Fußgänger*innen und Fahrräder. So könnte der Wilhelm-Leuschner-Platz aussehen.
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