BUND Leipzig

BUND Leipzig: Neues von der „Suffizienten Gastronomie“

19. Oktober 2021 | Abfallpolitik, RG Leipzig, Suffizienz

Erfolgsprojekt geht weiter

Links ist ein grüner Kreis in dem zwei Pfeile sich drehen. In der Mitte befindet sich ein Kuchendeckel. Daneben ist ein Schriftzug: suffiziente Gastronomie in Leipzig  (BUND Leipzig)

Leipzig, 18.10.2021. Der stetige Anstieg des Abfallaufkommens in der Gastronomie hat sich in der Corona-Pandemie noch einmal verstärkt.  Das Projekt Suffiziente Gastronomie – Nachhaltigkeitstransformation  im Leipziger Gastgewerbe widmet sich diesem Thema und zeigt Gastronom*innen Wege auf, selbst aktiv zu werden, um die anfallenden Verpackungs- und Lebensmittelabfälle zu reduzieren- von der Einführung von Mehrwegsystemen im Take-away-Bereich bis zur Menügestaltung.

„Die Mengen an Verpackungsmüll vor allem der Getränke und Speisen ‚to go‘ belasten die Umwelt, Kommunen und die Menschen“ betont der neue Projektkoordinator Mirko Schimmelschmidt und fügt hinzu, dass „auch bei den Lebensmitteln enorme Mengen an Abfällen anfallen, von denen ein sehr großer Teil vermeidbar ist.“ Da ein Wandel nur gemeinsam mit allen Akteur*innen gelingen kann, steht das Projekt-Netzwerk im Mittelpunkt und bezieht Gastronom*innen, Institutionen, zivilgesellschaftliche Initiativen und städtische Akteure ein. Das Ziel ist es gemeinsam zu erarbeiten, wie Gastronomiebetriebe ihr persönliches Potential ermitteln können, welche Maßnahmen sie umsetzen können und welche Unterstützung sie bei den Veränderungen benötigen.

Der BUND Leipzig will Gastronom*innen beraten, um sie auf den Weg zu einer suffizienteren Handlungsweise zu führen. Interessierte Gastronom*innen sind herzlich eingeladen, sich mit dem BUND Leipzig in Verbindung zu setzen und sich aktiv im Projekt einzubringen.

Hintergrund:

Mit 281.000 Tonnen (2017) trägt der Sofort- und Außer-Haus-Verzehr erheblich zum Abfallaufkommen in Deutschland bei. Seit 1994 ist der Verbrauch von Verpackungen für den Sofortverzehr um 38 % gestiegen, wobei besonders starke Zunahmen bei Bechern für Heißgetränke (491 %), Behälter für Speisen (1.098 %) und Menü- und Snackboxen (413 %) zu verzeichnen waren. Dieser dramatische Trend hat in der Corona-Pandemie noch einmal drastisch zugelegt.

Von den in Deutschland jährlich über 11,8 Mio. Tonnen entsorgter Lebensmittel fallen rund 14 % in der Außer-Haus-Verpflegung an. Studien haben gezeigt, dass von diesen 1,69 Mio. Tonnen bis zu 1,22 Mio. Tonnen – also 72 % – vermeidbar wären. Mit der Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung sowie mit der Fortschreibung des Abfallvermeidungsprogramm des Bundes unter Beteiligung der Länder hat sich die Bundesregierung zu einer Reduzierung der Lebensmittelabfälle um 50 % bis 2030 verpflichtet. Zudem werden entsprechend des neuen Verpackungsgesetzes (VerpackG, Abschnitt 7, § 33 und § 34) Caterer, Lieferdienste und Restaurants (ab 5 Mitarbeiter*innen und 80 m² Verkaufsfläche) ab 2023 verpflichtet, auch Mehrwegbehälter als Alternative zu Einwegbehältern für Essen und Getränke zum Mitnehmen und Bestellen anzubieten.

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