Natur retten! Autobahn verhindern! – BUND und NABU protestieren vor Verhandlung am Bundesverwaltungsgericht Leipzig
Leipzig, 17. September 2025.
Wann: Dienstag, 30. September 2025, 8:00 – 9:00 Uhr
Wo: Vor dem Bundesverwaltungsgericht Leipzig (Simsonplatz 1, 04107 Leipzig)
Anlass: Mündliche Verhandlung über die Klage gegen den Bau der A26 Ost in Hamburg-Moorburg (Beginn 9:00 Uhr)
Unter dem Motto „Natur retten! Autobahn verhindern!“ laden BUND Hamburg und NABU Hamburg die Presse zu einer gemeinsamen Aktion vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig ein. Direkt vor Beginn der mündlichen Verhandlung zur Klage gegen den Bau der A26 Ost machen die Umweltverbände deutlich: Die geplante Autobahn ist ein fossiles Großprojekt aus der Vergangenheit, denn sie bedroht Klima, Artenvielfalt und die Zukunft des Hamburger Hafens.
„Die A26 Ost ist ein Paradebeispiel für eine Verkehrspolitik, die Naturzerstörung und Klimabelastung als Fortschritt verkauft. Sie vernichtet Moorflächen, verschärft das Artensterben und blockiert die Mobilitätswende. Stattdessen müssen wir auf Schiene und Wasserstraße setzen, um Verkehr klimafreundlich abzuwickeln“, so Sabine Sommer, Vorsitzende des BUND Hamburg.
Die geplante Trasse führt mitten durch wertvolle Moor- und Feuchtgebiete in Hamburg-Moorburg. Damit würde nicht nur ein einzigartiger Kohlenstoffspeicher zerstört, sondern auch der Lebensraum streng geschützter Arten wie des Moorfrosches. Die angedachten Ersatzlebensräume sind unzureichend, nicht ausgereift und widersprechen dem Artenschutzrecht.
Darüber hinaus sind die Klimaberechnungen des Projekts geschönt: Der durch die Autobahn neu entstehende Verkehr wird massiv unterschätzt. Tatsächlich drohen dadurch viele Tausend Tonnen zusätzliche CO₂-Emissionen jährlich. Auch bei der geplanten oberirdischen Deponierung von 60.000 m³ abgebaggerten Torfböden ist bislang völlig unklar, ob der klimaneutrale Einbau der Böden überhaupt funktionieren kann. Wissenschaftliche Untersuchungen stehen bislang aus.
„Die A26 Ost ist ein Festhalten an alten Denkmustern. Statt Milliarden in eine Straße durchs Moor zu stecken, braucht Hamburg Investitionen in die Hafen-Infrastruktur von morgen: leistungsfähige Schienenwege, moderne Terminals und eine starke Anbindung an die Binnenwasserstraßen. Nur so kann der Hafen im internationalen Wettbewerb als Energiehafen bestehen“, sagt Malte Siegert, Vorsitzender des NABU Hamburg.
Denn auch aus verkehrs- und wirtschaftspolitischer Sicht ist die A26 Ost überholt: Sie basiert auf Wachstumsprognosen des Containerumschlags, die völlig veraltet sind und sich nie erfüllt haben. Für seine Zukunftsfähigkeit muss der Hamburger Hafen sich zum Energiehafen weiterentwickeln. Dafür braucht es Investitionen in Schiene, zukunftsfähige Infrastruktur für die Energiewende und den Erhalt der bestehenden Infrastruktur – statt einer weiteren Autobahn.
Aktion in Leipzig
Vor Beginn der Verhandlung werden BUND und NABU mit einer bildstarken Aktion am Bundesverwaltungsgericht in Leipzig auf die Folgen des Projekts aufmerksam machen.
Wir laden Sie herzlich zur Berichterstattung ein und stehen für Interviews zur Verfügung.
Kontakt für Rückfragen
Milena Fischer, Leitung Kommunikation, 040 / 600 387-12, kommunikation@bund-hamburg.de
Jonas Voß, Referent Politik und Kommunikation, 040/69 70 89-23, voss(at)nabu-hamburg.de