BUND Leipzig

Rückblick auf die Podiumsdiskussion des BUND Leipzig zum neuen Landwirtschaftskonzept

19. April 2023 | Landwirtschaft, Landwirtschaft und Ernährung

18.04.2023. Leipzig. Gestern, am 17.04. veranstaltete der BUND Leipzig eine aufregende und spannende Debatte rund um das neue Landwirtschaftskonzept der Stadt Leipzig in der Denkmalwerkstatt.

 

Die Kampagne Leipzig is(s)t so frei-Bio und regional-Natürlich und sozial- des BUND Leipzig lud gestern zur Podiumsdiskussion zum anstehenden Verpachtungskonzept landwirtschaftlicher Flächen ein. Als Impulsvortrag präsentierte Dr. Guy Peer vom Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) den aktuellen Forschungsstand um Thema Auswirkungen der Landnutzung auf die biologische Vielfalt. Er stellte seine Projekte zur EU-Agrarpolitik und das lokale Projekt VielFalterGarten vor. Nachdem der fachliche Hintergrund gedeckt war, stellte das Vorstandsmitglied und Kampagnenteamleiterin Lisa Falkowski die Kampagne Leipzig is(s)t so frei vor. Diese beinhaltet eine Petition für die Bevorzugung ökologischen Landbaus bei der Vergabe der Pachtflächen.

 

Nach der thematischen Einordnung des Abends startete die Diskussionsrunde mit drei Vertretern des Stadtrates Jürgen Kasek (Die Grünen), Michael Neuhaus (Die Linke) und Andreas Geisler (SPD). Zudem war als Vertreterin der lokalen Gemüsebauern Maria Bienert vertreten. Beleuchtet wurden bei der Diskussion die sozialen Aspekte des Vergabesystems, das Thema Pestizidfreiheit, Stärkung lokaler Landwirte und finanzielle Absicherung bei Umstellung auf ökologische Landwirtschaft.

 

Kritisiert wird am Landwirtschaftskonzept, dass es lediglich ein Kriterienkatalog ist und, dass Ökolandbau nur eines der Kriterien ist, aber nicht Voraussetzung. Statt der im Entwurf erläuterten Pestizidreduktion fordert der BUND Leipzig ein Verbot. Zudem fehlen im Konzept konkrete Maßnahmen wie Ökolandbau gefördert werden soll und eine Gesamtzielstellung. Nachhaltigkeit und Biodiversität stehen offensichtlich nicht im Fokus.

 

Eine aufregende Diskussion zusammen mit dem Publikum, welches aus etwa 20 Besucher*innen bestand, wies viele Gemeinsamkeiten und Schwerpunkte auf, zeigte aber auch unterschiedliche Umsetzungsmöglichkeiten. "Letztendlich ist es wichtig, sowohl die Erhaltung der biologischen Vielfalt, als auch soziale Gerechtigkeit sicherzustellen. Was wiederum dazu führt, dass das Landwirtschaftskonzept, welches demnächst dem Stadtrat vorliegen wird, unter diesen Aspekten neu betrachtet werden sollte." sagt Lisa Falkowski.

 

 

Weiterführende Informationen:

www.bio-aus-leipzig.de

https://www.leipzig.de/bauen-und-wohnen/staedtische-immobilien-und-grundstuecke/landwirtschaft-im-stadtgebiet/konzept-fuer-mehr-oekologische-landwirtschaft

 

Zur Übersicht

BUND-Bestellkorb