Bärlauch im Leipziger Auwald zwischen Bäumen

Der Weg zur Revitalisierung des Leipziger Auwalds

Dem Leipziger Auwald fehlt wegen der überregulierten Flussläufe (sog. Leipziger Gewässerknoten) sein Lebenselixier: das Wasser. Der Wald trocknet buchstäblich aus, verliert seine charakteristischen Baumarten und deren Bewohner. Grund sind historische Umbauten zum ausschließlich technischen Hochwasserschutz, nunmehr verschärft durch die Klimaerwärmung. Es ist Zeit, die Revitalisierung des Leipziger Auwalds endlich systematisch und großflächig zu beginnen und umzusetzen. Denn intakte Flussauen und ihre Wälder sind nicht nur einzigartige Lebensräume für eine Vielzahl oft seltener Tier- und Pflanzenarten. Sie liefern den Menschen vor Ort wichtige Ökosystemleistungen indem sie das Stadtklima regulieren, Luft und Wasser reinigen und der Naherholung dienen. Damit dies auch angesichts des Klimawandels gelingt, gilt es den Auwald zu revitalisieren. Hierfür haben VertreterInnen wissenschaftlicher Institutionen (u.a. Helmholz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ), Universität Leipzig und das Deutsche Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv)), von Landes- und kommunalen Behörden sowie Verbänden – darunter auch der BUND Leipzig – ein Thesenpapier vorgelegt. Das Ergebnis ist ein 63-seitiges Diskussionspapier zur "Dynamik als Leitprinzip zur Revitalisierung des Leipziger Auensystems". In 10 Thesen stellen die Autoren Leitlinien für die Wiederbelebung der Auen vor. Zudem wurden zahlreiche Maßnahmen zusammengetragen und bewertet, die derzeit in der Leipziger Gewässerlandschaft aus unterschiedlichen Gründen diskutiert werden.

Der BUND Leipzig sieht das Thesenpapier als gelungenen ersten Schritt für die Entwicklung einer gemeinsamen Auenvision. Nun gilt es, die benannten Sofortmaßnahmen in Angriff zu nehmen und vor allem die zentralen Bausteine der Auenvision durch das zunächst für die Nordwestaue beauftragte Auenentwicklungskonzept zu untersetzen und zu priorisieren.

Das Thesenpapier ist hier abrufbar.

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