BUND Leipzig

Mobiliität

(Wie) befürworten Sie die Einführung eines 365-Euro-Nahverkehrstickets in Leipzig?

 

[Alle Antworten wurden von uns so abgedruckt, wie sie von den Parteien übermittelt wurden.]

 

Sebastian Gemkow (CDU)

Nein. Das 365-Euro-Ticket ist eine Lösung von vorgestern. Wir brauchen mehr ÖPNV-Angebote mit zusätzlichen Strecken und einer höheren Taktung. Statt einer pauschalen Abrechnung wollen wir Vielfahrer und sozial Schwache entlasten und ein neues Bezahlmodell einführen.Wer beispielsweise mit Taxi oder E-Scooter durch die Stadt fährt, zahlt einen Preis, der der tatsächlich zurückgelegten Strecke entspricht. Das ist nachvollziehbar, fair und einfach. Was für diese Verkehrsträger selbstverständlich ist, muss auch für den ÖPNV endlich Realität werden. Wir haben die technischen Möglichkeiten - nutzen wir sie endlich!

 

Franziska Riekewald (Die Linke)

Ja, essentiell für eine Verkehrswende und für die Attraktivität eines modernen Stadtverkehrs ist für mich die Bezahlbarkeit der Angebote des ÖPNV für alle Nutzerinnen und Nutzer. Dazu gehören zügige Schritte in Richtung eines 365,- € Jahrestickets für alle Leipzigerinnen und Leipziger. Auch müssen Teilschritte für einzelne Gruppen gegangen werden; ich denke da vor allem an den kostenlosen Nahverkehr für Schülerinnen und Schüler sowie für Seniorinnen und Senioren ab 70 Jahre. Zu den weiteren Prioritäten zählen für mich: Führung des Radverkehrs auf sicheren Spuren und auf einem zusammenhängenden Netz, das bis in das Umland reicht, und nicht nur auf einzelne Vorzeigeabschnitte in Zentrumsnähe beschränkt bleibt. Einsatz moderner, leistungsfähiger Straßenbahnen auf einem gesamtstädtischen Liniennetz mit einem 10-Minuten-Grundtakt. Erhöhung der Pünktlichkeit von Straßenbahnen und Bussen sowie bessere Anknüpfung der großen Gewerbezentren (vor allem im Norden der Stadt) an den ÖPNV. 

 

Ute Elisabeth Gabelmann (Piraten)

Wir befürworten, dass der öffentliche Nahverkehr für jedermann erschwinglich ist. Ein 365-Euro-Ticket ist nur eine Variante, eine andere wäre der fahrscheinlose Nahverkehr. Eine Verbilligung allein wird aber nur das bereits Vorhandene verschleißen. Parallel dazu müssen wir daher auch ins Netz investieren, in das Angebot, in den Komfort. 

 

Katharina Krefft (B90/Die Grünen)

Ich befürworte nicht nur das 365-€-Jahresticket, sondern auch ein 150-€-Jahresticket für Kinder und Senior*innen. Deswegen werde ich mich als Oberbürgermeisterin dafür einsetzen, dass die benötigte  Anschubfinanzierung aus dem Klimaschutzprogramm der Bundesregierung kommt. Die Finanzierung dieser Tickets muss aber auf sicheren Füßen stehen, auch über den Förderzeitraum hinaus. Mit hohem Engagement setze ich mich allerdings gerade dafür ein, dass die Nutzer*innen des ÖPNV auch ein attraktives Angebot vorfinden. Gute Verbindungen, dichtere Takte, mehr Haltestellen und gute und gut gepflegte Fahrzeuge gehören unbedingt dazu, und natürlich Fahrpersonal!

 

Burkhard Jung (SPD)

Mein Ziel ist: Schon 2021 führen wir das 365-Euro-Ticket ein. Für einen Euro am Tag sind wir dann in Leipzig mit Bus und Bahn unterwegs. Mit einem attraktiven ÖPNV können wir die Verkehrsbelastung reduzieren, den Wirtschaftsverkehr fördern und die Lebensqualität steigern. Dabei ist vollkommen klar, dass parallel massive Investitionen in Qualität und Infrastruktur nötig sind. Darum wollen wir bis 2030 über eine Milliarde Euro in unseren Öffentlichen Personennahverkehr investieren. Wir werden Verkehr neu denken, neue Linien schaffen, neue Busse und Bahnen anschaffen und die Umwelt entlasten. Schon bald werden die ersten wasserstoffangetriebenen Fahrzeuge auf unseren Straßen unterwegs sein. Mit Wasserstoff - erzeugt in Leipzig.

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