BUND Leipzig

Stadtgrün

Wie kann das Spannungsfeld zwischen steigendem Nutzungsdruck in der wachsenden Stadt und notwendiger Erhaltung städtischer Grünflächen, Frischluftschneisen und Freiflächen nachhaltig ausbalanciert werden?

[Alle Antworten wurden von uns so abgedruckt, wie sie von den Parteien übermittelt wurden.]

 

Antworten des Bündnis 90/Die Grünen:

 Nachverdichtung und das Weiterbauen im Bestand müssen klaren Vorrang vor der Siedlungserweiterung und vor Erschließungsmaßnahmen größerer unbebauter Flächen haben. Gleichzeitig wollen wir im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten die Bebauung von Innenhöfen weitgehend ausschließen. Abhängig von der Umgebungsbebauung sollten bei Wohnbauten in der Regel nur Mehrfamilienhäuser genehmigt werden. Zudem können auch Aufstockungen auf bestehende Gebäude, eine flexiblere Handhabung der zulässigen Gebäudehöhe sowie der punktuelle Bau von Hochhäusern zum Erhalt von Freiflächen beitragen. Dafür wollen wir eine kommunale Strategie für Hochhausbau, die Aspekte wie Flächenverfügbarkeit, Stadtbildverträglichkeit und Kostenentwicklung berücksichtigt. Wir wollen, dass bebaute Flächen so effizient wie möglich ausgenutzt werden.

 

Antworten der CDU:

Auch in einer wachsenden Stadt braucht es Grünflächen. Wir wollen, dass in Leipzig trotz
notwendiger Nachverdichtung auch Freiräume erhalten bleiben. 
Durch das Beenden der Konzentration aller Entwicklung auf das Zentrum von Leipzig und die Stärkung
aller Ortsteilzentren und Nutzung der dortigen Baupotenziale, kann der Erhalt städtischer
Grünflächen, Freiluftschneisen und Freiflächen ausbalanciert werden.
Öffentliche Grünflächen dürfen dabei nicht zum Ziel massiver Verschmutzung werden.  Auch hier ist
die Stadtspitze gefordert, mit der ihr zur Verfügung stehenden Mitteln für Sauberkeit und Ordnung zu
sorgen.  

 

Antworten der FDP:

Die FDP will durch Integration verschiedener Nutzungsarten wie beispielweise Wohnen, Einzelhandel, Kitas oder Kultur die wertvollen Flächen besser nutzen. Die Stadt muss rechtzeitig mit privaten Partnern kooperieren, um solche Nutzungen zu ermöglichen, da sie selbst nicht über das notwendige Projektwissen verfügt.

Zur Erhaltung insbesondere des Innenstadtgrün wollen wir höhere Geschosszahlen ermöglichen und können uns auch stadtbildprägende Hochhäuser gut verstellen.

Eine Entlastung der Innenstadt vom Durchgangsverkehr durch den Bau der Nordtangente und des Mittleren-Ring-Ost ermöglicht nach Auffassung der FDP eine Reduzierung der Flächen für den MIV. Diese könnten für den ÖPNV oder Fahrradverkehr genutzt und teilweise auch in Grünflächen umgewandelt werden. Dadurch entstünde ein positiver Beitrag zum Stadtklima gerade in der Innenstadt.

 

 

Antwort der AfD:

Es ist stadtplanerisch Einfluss auf die Flächennutzung zu nehmen. Nicht, wie in der Vergangenheit ehemalige Wohnbebauung (Höfe am Brühl) in einen Einkaufstempel zu verwandeln, in unmittelbarer Nähe einer bereits gut besuchten Promenade am Hauptbahnhof und von Kaufhäuser in der Innenstadt,
die zum Teil die gleichen Geschäfte von Großhandelsketten beherbergen. Weil das noch nicht reichte wurde eine schöne Oase mit bereits großgewachsenen Bäumen für ein weiteres Kaufhaus an der Hainspitze geopfert. Dieser „Investorenhörigkeit“ muss sich die Stadt entgegenstellen. Eine Bebauung sollte vorrangig auf bereits versiegelten Flächen erfolgen. Dabei ist dennoch auf den
Erhalt von Grünflächen zu bestehen. Oder z.B. die geplante Wiedererrichtung einer Markthalle auf dem Leuschner Platz als Bebauung unter einer parkähnlichen Dachbegrünung vorzunehmen, wie es in einigen Großstädte weltweit praktiziert wird. Damit kann man die benötigte Bebauung mit einer grünen Oase kombinieren.  

 

Antwort der SPD:

Gerade vor dem Hintergrund, dass unsere Stadt in den letzten Jahren stark gewachsen ist und die Bevölkerungszahl auch weiterhin zunimmt, sind uns der Erhalt und die Schaffung von Grünflächen ein wichtiges Anliegen. Zudem wollen wir mehr Straßenbäume pflanzen, denn sie binden CO2 wie Feinstaub und sorgen für Abkühlung. Die Fraktion der SPD im Leipziger Stadtrat hat sich deshalb auch in den Verhandlungen zum Doppelhaushalt dafür eingesetzt, dass für die Umsetzung der Freiraumstrategie der Stadt zusätzliche Mittel im Haushalt eingeplant werden. Das soll einerseits notwendige Personalstellen zu schaffen und andererseits mehr Geld für die Umsetzung von Maßnahmen aus der Freiraumstrategie zur Verfügung stellen. Ferner hat sich die SPD-Fraktion für mehr Geld für Baumpflanzungen eingesetzt und damit auch die Umsetzung des Luftreinhalteplans forciert.

 

Antworten Die Linke:

Die von Stadtgrün und Gewässern geprägten Freiflächen sind Belüftungsachsen und sorgen für einen Kühleffekt in der „Wärmeinsel Stadt“. Ohne sie fehlen wichtige Entwicklungsräume für Pflanzen sowie Rückzugsräume und Futterstellen für viele Tierarten. Umso wichtiger sind Erhalt und Pflege der 270 Leipziger Kleingartenanlagen, die einen zentralen Baustein im Grünsystem der Stadt bilden. Wir wollen mit den Bewohnerinnen und Bewohnern über die Wertigkeit der einzelnen Flächen und ihre Verwendung diskutieren. Die Ergebnisse sollen in die Entscheidungen eingehen. Dabei streben wir eine Biotopvernetzung im gesamten Stadtgebiet an. 

Wichtige Schritte dazu:

·         eine frühzeitige Festschreibung von zu schützenden Grünflächen im Flächennutzungsplan

·         Vorhalten kommunaler Gelder zum Erwerb von schützenswerten Flächen

·         eine Entwicklung von Gärten zu Oasen der Biodiversität und Artenvielfalt

·         die Unterstützung der Kleingartenvereine

·         ein ausgeglichenes Verhältnis von Ver- und Entsiegelung neuer Bodenflächen

 

 

 

 

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