BUND Leipzig

Leipzig is(s)t so frei – Bio und regional? Natürlich und sozial!

Der BUND fordert mit seiner Kampagne „Leipzig is(s)t so frei – Bio und regional? Natürlich und sozial!“ den biologischen Anbau als Grundbedingung für zukünftige Verpachtungen ab zehn Hektar landwirtschaftliche Nutzflächen der Stadt Leipzig.

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Ja, zu mehr Ökolandbau in Leipzig!

Unterschreiben Sie jetzt für eine Verpachtung der 1.800 Hektar städtischem Agrarland ausschließlich für Ökolandbau und so für mehr Bio aus und für Leipzig. Das ist unser Beitrag gegen das Insektensterben und für mehr Klimaschutz sowie für gesundes und pestizidfreies Essen für uns alle, denn Leipzig is(s)t so frei!

Unsere Petition im Wortlaut

Kürbisse in Kiste

Ziel der Petition ist die ausschließliche Neu- und Weiterverpachtung der 1.800 Hektar städtischen Agrarland für Ökolandbau. Ausgenommen von dieser Regelung sollen Pachtflächen sein, die eine Fläche von weniger als 10 Hektar aufweisen. Damit leistet die Stadt Leipzig einen signifikanten Beitrag gegen das Insektensterben, für mehr Klimaschutz sowie für gesundes und pestizidfreies Essen für uns alle, denn Leipzig is(s)t so frei!

Daher fordern wir konkret:

  • Landwirtschaftliche Flächen der Stadt Leipzig sollen bei Neu- und Weiterverpachtung ausschließlich an ökologisch wirtschaftende Betriebe gehen (EU-Bio-Siegel) und damit
  • die Verhinderung von Pestizidausbringung auf kommunalen Agrarflächen und somit die konsequente Umsetzung des Stadtratsbeschlusses von 2015 zum Pestizidverzicht
  • Befreiung von der Pacht während der Umstellungsphase auf ökologische Bewirtschaftung

 

Zur Begründung

376 Unterschriften
Ich will mehr Ökolandbau in Leipzig!

Ich will mehr Ökolandbau in Leipzig!

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FAQ

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Was versteht man überhaupt unter Pestiziden?

Als Pestizide werden im weiteren Sinne viele unterschiedliche Stoffe und Stoffkombinationen bezeichnet, die als "Pflanzenschutzmittel" oder als Biozide eingesetzt werden.
Sie sind  insbesondere für Pflanzen (Herbizide), Insekten (Insektizide) oder Pilze (Fungizide) giftig. Oder: Als Wirkstoffe werden sie insbesondere gegen Pflanzen (Herbizide), Insekten (Insektizide) oder Pilze (Fungizide) eingesetzt.

Stellt die Erhöhung des Anteils an Bioflächen einen wichtigen Beitrag zum Natur- und Umweltschutz dar?

Das ist einer der entscheidenden Punkte: Der Verzicht auf Pestizide hängt maßgeblich mit der Qualität von Grundwasser, Boden und Biodiversität zusammen. Expert*innen weisen regelmäßig nach, wie stark Flüsse, Seen und Grundwasser durch Pestizide belastet sind. Die Schadstoffe stammen häufig aus der Landwirtschaft und gelangen durch Versickerung, Oberflächenabfluss und Abdrift in die Gewässer.

Mit dem Verzicht auf chemisch-synthetische Pestizide retten wir also auch Insekten, Vögel und Bienen?

Insekten bestäuben Blüten, bekämpfen Schädlinge und sorgen für reichhaltige Ernten. Seit langem schrumpfen ihre Populationen dramatisch, was Mensch und Natur in Bedrängnis bringt. Pestizide haben daran ihren Anteil.
Durch die Nahrungsketten sind viele Arten betroffen. Gerade insektenfressende Vögel sind stark gefährdet.

Wir können aus Leipzig nicht die ganze Welt retten, oder?

Die Zeit rast - wir befinden uns in der größten Biodiversitätskrise (Artensterben) der Menschheitsgeschichte.
Regionaler Bioanbau ist ein entscheidender Beitrag zum Artenschutz und damit ein Beispiel, wie wir global denken und hier vor Ort in Leipzig aktiv handeln können.

Gibt es wirkliche Alternativen zu Glyphosat und Co?

Tiere wie Marienkäfer, Schlupfwespen oder Ohrenkneifer sind natürliche Schädlingsbekämpfer und wirkungsvolle Pflanzenschützer. Sie sind gut für die Umwelt und sparen Kosten, doch ihr Lebensraum wird durch den Pestizideinsatz bedroht.

Wird Leipzig jetzt eine Ökodiktatur?

Die Stadt Leipzig verpachtet insgesamt  ca. 1.800 ha Agrarfläche. Insgesamt gibt es in Leipzig 29.781 ha. In Deutschland ist der Bioflächenanteil zur Zeit bei 7,5 %. Deutschland hat als Ziel 20 % Biolandband bis zum Jahr 2030 ausgegeben.

Ist eine verpflichtende BIO-Zertifizierung nicht unfair gegenüber SoLaWis?

SoLaWis produzieren zum ganz überwiegenden Teil ökologisch und die gemeinschaftlich-soziale Struktur der SoLaWis gewährleistet ökologische Lebensmittel ohne Biozertifizierung. Deswegen sollen kleine landwirtschaftliche Betriebe (<10 Hektar Pachtfläche), die nachhaltig Landwirtschaften (im Sinn der Öko-Standards), für die jedoch eine Umstellung zu Bio-Landwirtschaft nicht stemmbar ist, von der Regelung ausgenommen werden.

Ist in Zeiten des Krieges in der Ukraine Ernährungssicherheit nicht wichtiger als Biolandwirtschaft?

Biologische Landwirtschaft bringt nur anfänglich weniger Ertrag, später bringt Biolandwirtschaft mehr Ertrag. Wir sollten langfristig denken. Es gibt genug landwirtschaftliche Erzeugnisse. Diese werden zu einem großen Teil für die Fleisch - und Agrospritproduktion verwendet. Der entscheidende Ansatz ist daher weniger Fleisch zu konsumieren und aus Lebensmitteln kein Agrosprit zu machen.

Sind Lebensmittel durch die Inflation nicht eh schon teuer genug?

Wir gehen davon aus, dass die starke Inflation kein Zustand von Dauer sein wird und sich die Lebensmittelpreise wieder "normalisieren". Eine sich ausweitende biologische Landwirtschaft ist ein entscheidender Beitrag zum Erhalt unserer Lebensgrundlagen!

Ist BIO nicht unsozial und nur etwas für die Reichen?

Der Zugang zu pestizidfreien Lebensmitteln muss für alle Menschen möglich sein. Daher muss sich der Anteil der Bio-Anbaufläche vergrößern. Die Politik muss hier aktiv werden und für gesunde Lebensmittel für alle sorgen. Das ist eine Frage der Gerechtigkeit.

Werden durch den Zwang auf BIO umzustellen nicht Hobbylandwirte benachteiligt?

Unsere Forderung greift erst ab einer Anbaufläche von 10 ha. Darüber hinaus kann nicht mehr von einer Hobbylandwirtschaft gesprochen werden.

Kommt der Bio-Zwang nicht einer Enteignung für die Bäuer*innen gleich?

Es müssen nicht alle Landwirt*innen sofort auf BIO umstellen. Die gültigen Pachtverträge haben Bestandsschutz - sind also nicht betroffen. Der Anteil an Bioanbau vollzieht sich nach und nach, wenn die Pachtverträge auslaufen.

Sind Biolebensmittel wirklich gesünder?

Etwa 50 % der Lebensmittel auf dem europäischen Markt sind pestizidbelastet.
Biolandwirtschaft verpflichtet sich auf chemisch-synthetische Pestizide zu verzichten. Jährlich erkranken 385 Millionen Menschen an Pestizidvergiftungen. Bei schweren Verläufen kann es zum Versagen von Organen wie Herz, Lungen und Nieren kommen.

Gibt es in Leipzig überhaupt genug BIO-Nachfrage?

Leipzig ist die schnellwachsendste Stadt Deutschlands und immer mehr Leipziger*innen ernähren sich bewusst und gesund und wollen z. B. durch den bewussten Kauf von Lebensmitteln, welche ohne chemisch-synthetische Pestizide angebaut werden einen aktiven Beitrag zum Bienenschutz und gegen das Insektensterben leisten.
Die Frage ist auch, ob ein Bio-Apfel aus Neuseenland noch Bio ist. BIO und Regionalität gehören zusammen

Was habt ihr gegen das Vergabesystem der Stadt?

Das Kriterienset zur Bewertung der Pachtangebote beinhaltet zwar die Förderung des ökologischen Landbaus und die Reduktion des Pestizidmitteleinsatzes, allerdings ist die Gewichtung in der Gesamtbewertung zu gering. Somit wird Bäuer*innen kaum ein Anreiz geboten nachhaltigere Landwirtschaft zu betreiben.

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