BUND Leipzig

BUND Leipzig kritisiert Braunkohlegipfel in Leuna und Kraftwerkspläne für Profen Leipzig

27. April 2012

Leipzig, 27.2.2012 - Am heutigen Tage findet in Leuna ein "Braunkohlegipfel" statt, zu dem neben EU-Kommissar Günther Oettinger auch die Ministerpräsidenten von Sachsen-Anhalt und Sachsen, Rainer Haseloff und Stanislaw Tillich sowie hochrangige Vertreter aus Wirtschaft und Wissenschaft geladen sind. Anlässlich dieser Veranstaltung sollen in erster Linie Fragen der künftigen Nutzung der Braunkohle für die stoffliche Wiederverwertung sowie in der chemischen Industrie diskutiert werden. Die Regionalgruppe Leipzig des Bund Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) beanstandet, dass eine Einladung der Umweltverbände zum Braunkohlegipfel nicht erfolgt ist.

Jürgen Kasek, Vorsitzender des BUND Leipzig, ist enttäuscht:
"Wir argwöhnen schon seit Monaten, dass der von der Politik beschlossene Atomausstieg zu einer Renaissance der Braun- und Steinkohle führen wird. Der heute ohne jegliche Beteiligung der Umweltverbände stattfindende Braunkohlegipfel ist ein weiterer Beleg dafür, dass gerade im Osten Deutschlands ein Ausbau vorhandener Kohlekraftwerke stattfinden soll und sogar Neubauprojekte in Planung sind. Es ist traurig, dass die Politik hier offenbar nur den Dialog mit der Wirtschaft, nicht aber mit den Umweltverbänden sucht und damit über die Zukunft der Braunkohle allein unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten nachdenkt.

In diese Vorgehensweise fügt sich ein, dass bei den aktuellen Planungen für ein Braunkohlekraftwerk unter Wiederaufschluss des Braunkohletagebaus in Profen der BUND Sachsen bisher gar nicht beteiligt wurde, über den im Dezember durchgeführten Scoping-Termin wurden wir nicht einmal informiert. Der BUND Leipzig hat sich in diesem Verfahren in eine verschiedene Organisationen umfassende Vernetzungsgruppe integriert und wird das anstehende Genehmigungsverfahren aktiv und kritisch begleiten. Schon jetzt kündigen wir an, dass wir keinesfalls bereit sind, den Neubau eines Kohlekraftwerkes in Profen und den Wiederaufschluss des Braunkohletagebaus zu dulden. Vielmehr werden wir im Interesse der Umwelt alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um ein derartiges Projekt zu verhindern." 

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