BUND Leipzig

Ostdeutsches Energieforum in Leipzig - statt an dem verstärkten Ausbau der erneuerbaren Energien zu arbeiten und dafür die Weichen zu stellen, wird weiterhin auf den Klimakiller Kohle gesetzt

09. Mai 2012

Am 10.05. und 11.05. findet in Leipzig das Ostdeutsche Energieforum statt.

Der Schirmherr Philipp Rösler (FDP) fordert: "Der Ausbau der erneuerbaren Energien muss effizienter erfolgen", versteht hierunter aber "Investitionen in neue konventionelle Kraftwerke" (beide Zitate aus seinem Grußwort). Der BUND Leipzig nimmt dies zum Anlass um die derzeitige Energiepolitik der Bundesregierung aufs Schärfste zu kritisieren. Denn statt an dem verstärkten Ausbau der erneuerbaren Energien zu arbeiten und dafür die Weichen zu stellen, wird weiterhin auf den Klimakiller Kohle gesetzt und weiterhin soll auch in der Region Leipzig ganze Ortschaften einer Technologie von vorgestern weichen. Braunkohle ist als Rohstoff zu wertvoll um einfach verfeuert zu werden. Auch wenn die Prozesse zur stofflichen Verwertung von Kohle die Forschungsphase noch nicht abgeschlossen haben, werden durch die konventionelle Verstromung kostbarste Ressourcen zu lasten des Klimas verschleudert.

Verwunderung ruft auch hervor, dass auf dem Ostdeutschen Energieforum kein Vertreter der Erneuerbaren Energien als Referent dabei ist. Die Ausrichtung ist einseitig und beweißt die fehlende Innovations- und Vorstellungskraft der Regierung. Im Klartext bedeutet die derzeitige Energiepolitik folgendes:

Kohleverstromung für viele weitere Jahrzehnte: Da Großkraftwerke viele Volllaststunden benötigen, um rentabel zu sein, bedeutet dies zwangsläufig: Kappung der erneuerbaren Energien und somit Anheizung des Klimawandels.

Dass durch CCS (Abscheidung und unterirdische Verpressung des CO2) Kohlekraftwerke "klimafreundlich" würden, ist eine reine und absolut fragwürdige Behauptung. Dadurch, dass interessierte Kreise sie unentwegt wiederholen, wird sie nicht zur Wahrheit. Tatsache ist: Bei Anwendung der CCS-Technik muss für die Erzeugung der gleichen Strommenge beträchtlich mehr Kohle verfeuert werden, was bedeutet: mehr Kraftwerke, mehr Tagebaue, mehr Wasserverbrauch und weitere Umweltschäden. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit führt die unterirdische Verpressung des CO2 zur Kontamination des Grundwassers.

Der BUND Leipzig fordert:

  1. Deckung des Energiebedarfs zunehmend und letztlich vollständig durch erneuerbare Energien (Stromerzeugung zu 100% aus regenerativen Energien im Jahr 2050).
  2. Reduktion des Energieverbrauchs bis zum Jahre 2030 um 50%, unter anderem durch Energieeinsparung bei Altbausanierung, sparsame Fahrzeuge sowie effizientere Stromnutzung.
  3. Senken der Treibhausgasemissionen, insbesondere der CO2-Emissionen, bis zum Jahr 2020 um 40% und bis zum Jahr 2050 um mehr als 80%.
  4. Änderung der Gesetze zur besseren Förderung erneuerbarer Energien und der Energieeffizienz. 5. Sofortiger Ausstieg aus der Atomenergie und ein Auslaufen der Stromerzeugung durch Kohlekraftwerke, um hohe atomare Risiken zu minimieren und ehrgeizige Klimaschutzziele einzuhalten.

Grüne, Bürgerinitiativen gegen CO2-Verpressung und weitere Gruppierungen werden am 10.5. ab 8.00 Uhr vor dem CongressCentrumLeipzig (CCL) für eine Weichenstellung der Energiepolitik in diese Richtung demonstrieren. Am Abend des 10.5. wird eingeladen zu einer öffentliche Diskussionsveranstaltung zum Thema "Energiewende oder CCS-System?" Beginn: 19.30 Uhr, Ort: Restaurant "Zum Kartoffelsack", Möckernscher Weg 1 (Nähe CCL) Jürgen Kasek, Vorstandsvorsitzender BUND Leipzig 

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