Präsentationen und Positionen zum Wassertouristischen Nutzungskonzept (WTNK)
Der Leipziger Auwald ist durch einen gestörten Wasserhaushalt infolge wasserbaulicher Maßnahmen in der Vergangenheit in seinem Bestand bedroht. Zukünftiges Ziel muss daher die Revitalisierung des Auwalds durch die Wiederherstellung eines auentypischen Wasserhaushalts sein, der durch ökologisch intakte Flüsse und Fließe mit wechselnden Wasserständen als auch durch jahreszeitlich typische Hochwasserereignisse gekennzeichnet ist. Der BUND setzt sich dafür ein, dass hierfür ein Gesamtkonzept zur Revitalisierung aufgestellt wird, welches Probleme und Handlungserfordernisse klar benennt.
Gegenwärtig ist allerdings eine gegensätzliche Entwicklung festzustellen. Der Grüne Ring Leipzig plant die Forstschreibung des sog. Wassertouristischen Nutzungskonzepts (WTNK), welches neben kleineren Maßnahmen auch kostenintensive Kanalbauten vorsieht. Der BUND befürchtet dabei, dass nicht nur Entwicklungspotentiale für die Naherholung an einer gesunden Auenlandschaft verspielt werden, sondern auch irreparable Zwangspunkte geschaffen werden, die vor allem der Revitalisierung der Leipziger Nordwestaue (Elster-Luppe-Aue) entgegenstehen. Aus diesem aber auch anderen
Gründen, ist der BUND mit anderen Umweltverbänden im Sommer 2019 aus dem Verfahren zur Fortschreibung in Form des Runden Tisches zurückgetreten.
Am 29.11.2019 trafen sich die Vertreter*innen der Umweltverbände auf Einladung des Sprechers des Grünen Rings Leipzig - Heiko Rosenthal - zu einem Gespräch als Reaktion auf den Rücktritt. Dabei präsentierten die beiden BUND-Mitglieder Heiko Rudolf und Justus Wulff die Vision einer lebendigen und erlebaren Auenlandschaft. Dabei wurde auch erläutert, wie sich Synergieeffekte bspw. zwischen Umwelt- u. Naturschutz, Naherholung und Wasserwirtschaft erzielen lassen und wie dies auch durch eine geeignete transparente und abgestimmte Planung ermöglicht werden kann.