Flugverkehr

Setzen Sie sich für einen Ausbau des Flughafen-Drehkreuzes Leipzig/Halle ein?

 

[Alle Antworten wurden von uns so abgedruckt, wie sie von den Parteien übermittelt wurden.]

 

Sebastian Gemkow (CDU)

Auch hier gelten die Prinzipien der Nachhaltigkeit. Im Umfeld des Flughafens leben Menschen und durch den Flughafen haben Menschen Arbeit. Aber auch die Umwelt wird durch Lärm und Schadstoffe belastet. Gemäß der aktuellen Diskussion zum Regionalplan Westsachsen, setzen wir uns dafür ein, dass nicht nur Wirtschaftlichkeit, sondern auch Lebensqualität Kriterien der Entwicklung des Flughafendrehkreuzes sind. 

 

Franziska Riekewald (Die Linke)

Nein, während sich weltweit mit der Erhöhung der Rüstungsetats die Spirale der Aufrüstung beschleunigt, fordert DIE LINKE eine langfristige Friedenspolitik, die gegen jede weitere Aufrüstung und neue Kriege gerichtet ist. Der angekündigte Aufbau eines Zentrums von Rheinmetall und Sikorsky für Logistik, Wartung und Flottenmanagement für sogenannte „Superhelikopter“ am Flughafen Leipzig/Halle lehne ich ab. Dieser Ausbau dreht die Spirale nur weiter und sendet ein völlig falsches Signal. Es scheint, dass zur Schaffung von neuen Arbeitsplätzen in der Region mittlerweile alle moralischen Skrupel über Bord geworfen werden. Hier wird die Mitverantwortung für ein weltweit friedliches Zusammenleben bewusst vergessen und der Militärflughafen Leipzig weiter aufgerüstet. Ich bin keinesfalls gewillt, dass von unserer weltoffenen und friedlichen Stadt erneut ein Signal des Krieges ausgeht und werde diese Doppelmoral nicht mittragen.

 

Ute Elisabeth Gabelmann (Piraten)

Diese Frage berührt viele Gesichtspunkte, die nicht unabhängig voneinander gedacht werden können. Vor dem Hintergrund der Frage, wie wir mit den Folgen des Klimawandels umgehen wollen und welchen Beitrag wir zu dessen Eindämmung leisten können, ist eine Ausweitung der Flugtätigkeit natürlich nicht wünschenswert. Hier geht es aber neben Umweltfragen auch um die Sicherheit und Gesundheit der Anwohner. Unser Fokus liegt daher ganz klar auf dem Ausbau des Schienenverkehrs.

 

Katharina Krefft (B90/Die Grünen)

Nein. Das Drehkreuz ist bereits das zweitgrößte in Deutschland. Seit 2007 hat sich das Frachtaufkommen mehr als verzehnfacht und damit auch die Lärm- und Luftbelastung. Vor dem Hintergrund der Klimakrise müssen wir vor allem hier sehr stark umdenken: Ist ein Aufkommen von 350.000 Sendungen pro Nacht wirklich vertretbar? Und natürlich muss man die Frage stellen, ob das überproportionale Wachstum des Drehkreuzes überhaupt noch zeitgemäß ist. Aber selbst als Oberbürgermeisterin werde ich nicht die Macht haben, hier wegweisende Entscheidungen zu fällen. Es agieren internationale Konzerne, und so sehe ich die Bundespolitik in der Pflicht, deren Gewinnmaximierung auf Kosten der Umwelt und der dort arbeitenden und wohnenden Menschen in die Schranken zu weisen. Kurz- und mittelfristig werde ich mich aber für eine Staffelung der Start- und Landegebühren nach CO²-Emmisssionen einsetzen und für einen Preis beim Flugbenzin, der die umweltzerstörende Produktion von Kerosin tatsächlich abbildet.

 

Burkhard Jung (SPD)

Der Flughafen spielt eine herausragende Rolle für die wirtschaftliche Entwicklung Leipzigs. Trotzdem finde ich die Lärmbelastungen für viele Leipzigerinnen und Leipzig nicht akzeptabel. Ich setze mich dafür ein, dass die kurze Südabkurvung wegfällt und dass leisere und umweltfreundlichere Maschinen eingesetzt werden. Aber: Die wirtschaftliche Bedeutung ist nicht zum Nulltarif zu haben. Und der Entscheidungsspielraum der Stadt ist marginal. Hauptanteilseigner des Flughafens ist der Freistaat Sachsen. Die Landesregierung und die Deutsche Flugsicherung müssen entschiedenere Maßnahmen ergreifen, um der Problemlage vor Ort gerecht zu werden.

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