Klimaschutz

Wie kann das Spannungsfeld zwischen steigendem Nutzungsdruck in der wachsenden Stadt und notwendiger Erhaltung städtischer Grünflächen, Frischluftschneisen und Freiflächen nachhaltig ausbalanciert werden?

 

[Alle Antworten wurden von uns so abgedruckt, wie sie von den Parteien übermittelt wurden.]

 

Sebastian Gemkow (CDU)

Ob Unternehmen, Verwaltung oder Bürgerinnen und Bürger - wir alle müssen einen Beitrag dazu leisten, die ökologischen Rahmenbedingungen in Leipzig zu verbessern. Dabei gilt es, Ökologie, Ökonomie und soziale Faktoren nicht gegeneinander auszuspielen, sondern zu verbinden. Dies ist zugleich die Leitschnur für sämtliche Maßnahmen in allen betreffenden Politikbereichen.

 

Franziska Riekewald (Die Linke)

Ich werde unsere Maßnahmen für das Erreichen der Klimaneutralität und die Anpassung der Stadt an die Folgen des Klimawandels zur Chefinnensache machen: Zusammen mit dem Stadtrat werde ich unverzüglich ein eigenständiges Klimareferat aufbauen und mit allen Vollmachten ausstatten, die es für die umfassende Steuerung, Prüfung und Berichterstattung an mich und die Stadtgesellschaft zu klimarelevanten Beschlüssen und Prozessen der Stadt sowie ihrer Unternehmen und Beteiligungen benötigt. Ein wesentlicher strategischer Schwerpunkt meiner Arbeit wird in der schnellstmöglichen Gestaltung der Verkehrswende in unserer Stadt liegen: Alle Leipzigerinnen und Leipzig sollen die Möglichkeit haben, effizient und ökologisch unterwegs zu sein und dafür einen fairen Anteils eines sicheren öffentlichen Raum nutzen zu können. Unter anderem mit einer Offensive für den öffentlichen Nahverkehr werde ich mich dafür einsetzen, dass sich Leipzig zu einer der klimafreundlichsten Großstädte Europas entwickelt.

 

Ute Elisabeth Gabelmann (Piraten)

Das Energie- und Klimaschutzprogramm muss bis 2050 fortgeschrieben und an die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse angepasst werden. Wir werden einen fachkundigen Klimaschutzstab einrichten, der für die vielfältigen Verflechtungen und Angriffsmöglichkeiten für Klimaschutzmaßnahmen in der Stadtverwaltung zuständig ist und diese koordiniert. Gleichzeitig erhoffen wir uns aber auch von der Einbindung von Vereinen, Verbänden und Institutionen konkrete Mitarbeit. Besonders schön wäre es, wenn auch „Fridays for Future“ als maßgebliche Bewegung konkrete Maßnahmen vorschlägt und mit begleitet sowie bei der Vermittlung dieser Maßnahmen bei den Bürgern unterstützt – denn Klimaschutz ist eine gemeinsame Aufgabe aller und so wollen wir das auch angehen.

 

Katharina Krefft (B90/Die Grünen)

Klimaschutz hat für mich die höchste Priorität. Ich habe einen Klimaplan mit kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen. Dazu gehört entscheidend die Verkehrswende, die jede*m zuverlässige Mobilität gut möglich macht. Ich möchte lokale Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen im Quartier verwirklichen. Dabei handele ich aus sozialer Verantwortung und entlaste Geringverdiener*innen. Ich setze mich mit sinnvoller Stadtentwicklung, mehr Dach- und Fassadenbegrünung und Multifunktionalität von Bauten vehement für den Erhalt von Flächen mit einer klimatischen Ausgleichsfunktion, Lebensräume für Arten und Orte der Erholung ein und begrenze den Flächenverbrauch. Mittelfristig will ich die Energiewende in Leipzig umsetzen. Dafür müssen wir heute mit dem Kraftwerksbau im Süden Leipzigs die Weichen stellen für eine Fernwärmeversorgung ohne Braunkohle. Wir haben bereits erreicht, dass die städtischen Liegenschaften zu 100 % mit Strom aus erneuerbaren Energien versorgt werden. Ziel ist die klimaneutrale Stadt vor 2050.

 

Burkhard Jung (SPD)

Ich sehe aktuell in unserer Stadt zwei große Handlungsfelder zur Reduzierung der CO2-Emissionen, den Ausstieg aus der Braunkohle und die Förderung nachhaltiger Mobilitätsangebote. Hier legen wir den Hebel um: Bis 2023 steigt Leipzig aus der Braunkohle aus und setzt auf modernste Zukunftstechnologien. Wir arbeiten auch an den Adaptionsstrategien an den Klimawandel. Kaltschneisen müssen etwa bei künftigen Bebauungen bedacht werden, Fassaden und Dächer können viel stärker begrünt werden. Außerdem überarbeiten wir gerade unsere mittel- und langfristigen Klimaschutzstrategien. Mein Ehrgeiz ist, zunächst die Stadtverwaltung klimaneutral auszurichten. Bis 2050 will ich für die gesamte Stadt die Klimaneutralität erreichen.

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