BUND Leipzig

BUND-Regionalgruppe Leipzig fordert Alternative zu Straßenbauvorhaben B87n. Bundesverkehrswegeplanung muss ökologischer, sinnvoller und preiswerter werden

23. August 2013

Berlin: Als Alternative zur teuren, umweltschädlichen und verkehrlich fragwürdigen B87n schlägt die Regionalgruppe Leipzig des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) mit Unterstützung der Bürgerinitiative „Alternative B87“ e.V. der sächsischen Landesregierung den Ausbau der S4 und B2 westlich von Eilenburg sowie die Stärkung des öffentlichen Personennahverkehrs vor.

An geeigneter Stelle kann die bereits vorhandene B87 an das Verkehrsaufkommen angepasst werden. Diese Alternative stellt eine Entlastung für die unberührte Natur im Taucha-Eilenburger Endmoränengebiet sowie für das FFH-Gebiet Partenaue dar. Zusätzlich könnten aktuell stark vom Straßenverkehr beeinträchtigte Gemeinden teilweise entlastet werden, wie zum Beispiel in Taucha. Durch einen Ausbau der S4 sowie B2 kann auch die Anbindung der Region Nordsachsen an die Industrie- und Logistikzentren im Norden der Stadt Leipzig wesentlich optimiert werden. An besucherstarken Messetagen können mit Hilfe von Verkehrsleitsystemen Lösungen gefunden werden. Der erwartungsgemäße Rückgang der Erwerbspersonen bis 2020 um ca. 29% lässt keinen weiteren Anstieg der Verkehrszahlen vermuten und somit genügt die BUND- Alternative dem Bedarf.

Erstmals nutzt der BUND damit sein Recht, bei den zuständigen Verwaltungen frühzeitig eigene Vorschläge zu den Straßenbauvorhaben einzureichen. Diese müssten von den Straßenbauverwaltungen geprüft und anschließend zur Anmeldung beim Bundesverkehrsministerium aufbereitet werden. Die Landesregierung Sachsen hat bereits die B87n an das Bundesverkehrsministerium als notwendige Neubaumaßnahmen melden.

Jürgen Kasek, Co- Vorsitzender der BUND Regionalgruppe Leipzig: "Bei der Erstellung des neuen Bundesverkehrswegeplans müssen Alternativen geprüft werden, die Natur und Landschaft schonen und zur Verringerung von Lärm und Schadstoffen beitragen. Wir fordern die Landesregierung auf, unrealistische, überteuerte und umweltschädliche Straßenbauplanungen zurückzuziehen. Stattdessen muss sich die Landesregierung - so wie von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer verlangt - auf jene Projekte konzentrieren, die tatsächlich zur Verringerung des Verkehrs und damit zu einer Entlastung der Umwelt führen. Wir fordern den sächsischen Verkehrsminister Sven Morlok (FDP) auf, die von uns erarbeitete Alternative zur B87n umgehend bei Minister Ramsauer in Berlin einzureichen."

"Die bisherige Straßenbauplanung des Landes Sachsen widerspreche den Vorgaben des Bundes, die u. a. den Erhalt der Straßen vor Neubau oder einen Ausbau vor Neubau vorsähen. Zur B87n habe zudem bisher keine Bürgerbeteiligung stattgefunden, um verschiedenen Varianten miteinander vergleichen zu können", sagte Jürgen Kasek, Co-Vorsitzender der BUND Regionalgruppe Leipzig. Deshalb habe die BUND-Regionalgruppe Leipzig von ihrem Recht Gebrauch gemacht, eigene Vorschläge zur Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur vorzulegen. Im Dezember 2012 habe das Bundesverkehrsministerium dazu aufgerufen, Alternativen zu prüfen und diese dann einzureichen.

Jürgen Kasek: "Bislang wurden die Bevölkerung und die Umweltverbände viel zu wenig in die Straßenbauplanung einbezogen. Unsere Landschaft darf nicht über den Schutz der Natur hinweg, an den Bedürfnissen der Bürger vorbei und allen Haushaltsengpässen zum Trotz weiter zubetoniert werden."

Ein BUND-Hintergrundpapier zur Bundesverkehrswegeplanung, die BUND-Liste der 30 Alternativvorschläge bundesweiter Straßenbauvorhaben sowie eine Deutschlandkarte dazu finden Sie im Internet unter www.mobil-statt-verplant.de/alternativen 

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