Leipzigs Gewässer schützen

20. Juni 2012

Der BUND Leipzig erneuert seine Forderungen nach einem nachhaltigen Tourismuskonzept, Streichung der nicht durch muskelkraftbetriebenen Boote in den sensiblen Bereich des Leipziger Auwaldes sowie einer stärkeren Regulierung der bislang zugelassenen Boote.

"Innerhalb des letzten Jahres mussten wir feststellen, dass die Anzahl an Booten auf Leipzigs Gewässern deutlich zugenommen hat. Das betrifft nicht nur die muskelkraftbetriebenen Boote, sondern vor allen Dingen auch Motorboote. Gerade auf der Weißen Elster in Schleußig lässt sich gut beobachten, dass nicht nur die durch die Stadt offiziell zugelassenen Boote fahren, sondern deutlich mehr - viele davon zu schnell und zu laut", so Jürgen Kasek, Vorsitzender des BUND Leipzig.

Hinzu kommt, dass aktuell viele Anlieger der Weißen Elster sich eigene Zugänge zum Wasser legen und dort dann "offizielle" Anlegestellen einrichten, ohne dass die Stadt eine Kontrolle durchführt. Aber auch von Seiten der Landesdirektion finden keine ausreichenden Kontrollen statt.

Zum Teil gibt es jetzt schon eine Übernutzung der Gewässer. Dadurch entsteht in erster Linie Lärm. Durch die überzogene Geschwindigkeit vieler Motorboote wird außerdem die Erosion der Uferböschung beschleunigt - mit negativen Folgeerscheinungen für Flora und Fauna. Ein Problem, das auch die Kosten der Unterhaltung der Leipziger Gewässer deutlich nach oben treibt. Das die steigenden Unterhaltungskosten innerhalb der Verwaltung bereits mitbedacht sind, darf bezweifelt werden.

"Wer für naturverträglichen Tourismus stehen will, muss auch Sorge dafür tragen, dass die aufgestellten Regeln eingehalten werden. Dies hat die Stadt Leipzig bisher versäumt", so Kasek.

Durch eine generelle Schiffbarkeitserklärung wird die Situation weiter verschlechtert. Es mangelt an einem umfassenden Konzept für die Leipziger Gewässer und es mangelt an flächendeckenden Kontrollen, auch für die Paddler und Kanuten. Gerade in den sensiblen Bereichen des Leipziger Auwaldes müssen auch für die muskelkraftbetriebenen Boote Regeln gelten. Unachtsame Paddler können die Uferböschung beschädigen oder Starkpaddler, wie etwa die sogenannten Kanadier, den Untergrund aufwühlen.

Der BUND Leipzig fordert die Stadt daher dringend auf, zusammen mit der Landesdirektion ein umfassendes Schutzkonzept für die Leipziger Gewässer vorzulegen, in dem die Vorstellungen des wassertouristischen Nutzungskonzepts und ein effektiver Schutz der Umwelt miteinander in Einklang gebracht werden.

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