BUND Leipzig

Welche Pflanzen sind invasiv in Leipzig?

Nach wissenschaftlicher Definition trifft dies gewiss auf viele Pflanzenarten zu: Leipzig einschließlich Markkleeberg weist einen Anteil von über 450 gebietsfremden Arten auf (Gutte 2006). Viele dieser Arten haben sich eingebürgert und sind zu einem festen Bestandteil unserer Landschaft geworden (z.B. Kanadische Goldrute, Solidago canadensis).

Je nach der Stärke des menschlichen Einflusses, ist die Anzahl der Neophyten in den einzelnen Stadtteilen sehr verschieden. In wenig verkehrsfrequentierten Gebieten und unbewirtschafteten Wäldern gibt es kaum Möglichkeiten der pflanzlichen Einwander*innen sich in bereits bestehende heimische Artgemeinschaften einzugliedern. Mit zunehmender Verkehrs- und Menschendichte sowie Landnutzung, entstehen sogenannte Ruderalstellen, in der Regel nährstoffreiche verwilderte Flächen wie z.B. Wegesränder und Schuttflächen. Solche freien und gestörten Flächen bieten vielen Neophyten gute Möglichkeiten sich zu etablieren und auszubreiten.

Besonders an aufgelichteten Stellen im Leipziger Auwald, wie z.B. entlang von Gewässern oder Wegen finden sich problematische Neophyten. Da der Auwald ein geschützes Biotop darstellt ist es hier besonders wichtig, Bestände von invasiven oder potentiell invasiven Neophyten zu kontrollieren.

Aus Naturschutzsicht können hier in Leipzig folgende Neophyten als invasiv eingestuft werden: das Indische Springkraut (Impatiens glandulifera), der Riesenbärenklau (Heracleum mantegazzianum), der Japanische Staudenknöterich (Fallopia japonica) und der erst seit den 80er Jahren bekannte Bastard-Staudenknöterich (Fallopia x bohemica).  

 

Literaturtipps

BfN - Bundesamt für Naturschutz: Gebietsfremde und invasive Arten in Deutschland. url: http://www.neobiota.de

Gutte (2006): Flora der Stadt Leipzig einschließlich Markkleeberg. Weissdorn, Jena 278 S.

KOWARIK, I. (2010): Biologische Invasionen : Neophyten und Neozoen in Mitteleuropa. Ulmer, Stuttgart 492 S.

NEHRING, S., I. KOWARIK, W. RABITSCH & F. ESSL (2013): Naturschutzfachliche Invasivitätsbewertungen für in Deutschland wild lebende gebietsfremde Gefäßpflanzen. BfN Skripten 352. Bundesamt für Naturschutz. 204 S. 

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